Fotos und Geschichten: Kalender erinnert an das Weltunternehmen Schultheiss-Patzenhofer

Seniorchef Otto Hauptmann, sein Enkel Maximilian Hauptmann und sein Sohn Uwe Hauptmann präsentieren mit Dr. Martin Albrecht und Eckensteher Nante, alias Wolfgang Wündsch, (von rechts nach links) den Kalender. | Foto: Bernd Wähner
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  • Seniorchef Otto Hauptmann, sein Enkel Maximilian Hauptmann und sein Sohn Uwe Hauptmann präsentieren mit Dr. Martin Albrecht und Eckensteher Nante, alias Wolfgang Wündsch, (von rechts nach links) den Kalender.
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Prenzlauer Berg. Die Kulturbrauerei an der Schönhauser Allee ist der Touristenmagnet von Prenzlauer Berg schlechthin, und keiner kennt sich mit deren Geschichte besser aus als Dr. Martin Albrecht.

Der Historiker hat jetzt gemeinsam mit der Familie Hauptmann einen Kalender zusammengestellt. Auf den Kalenderblättern finden sich historische und aktuelle Fotos auch von Orten der Brauerei, zu denen man normalerweise keinen Zutritt hat. Natürlich reicherte der Historiker das Ganze mit Geschichten zur Geschichte der Schultheiss-Brauerei an.

Die Idee für den Kalender kam von Uwe Hauptmann, dem Geschäftsführer des Familienhotels Kastanienhof. „Wir sind in unserer Familie alle sehr an Berliner Geschichte interessiert“, sagt er. „Deshalb sammeln wir seit vielen Jahren Fotos, Schilder, Gläser und viele andere Objekte von Berliner Gewerbebetrieben aus Prenzlauer Berg und Mitte." Vor einigen Jahren entstand die Idee, einen Hotelkalender mit historischen Motiven herauszugeben. Zunächst waren es Postkarten. Später Fotos von Straßen im Kiez. Die Idee kam an. „Der Kalender 2016 widmet sich ausschließlich der Schulheiss-Brauerei“, so Uwe Hauptmann.

„Was heute kaum noch einer weiß: Das Unternehmen Schultheiss-Patzenhofer war mal die größte Brauerei der Welt“, sagt Martin Albrecht. Ihre Geschichte begann jedoch bescheiden. 1842 stellte der Berliner Chemiker August Heinrich Prell an der Neuen Jacobstraße 26 „bairisches Bier untergäriger Brauart“ her. Das war die Keimzelle des späteren Weltunternehmens.

Prell brauchte jedoch einen Lagerkeller für sein Bier. Er kaufte dafür eine Parzelle an der Schönhauser Allee. Dort ließ er einen 16 Meter tiefen Lagerkeller anlegen. „Der befindet sich heute unter dem Glockenspiel am Haus 11 der Kulturbrauerei. Es ist das älteste noch erhaltene Bauwerk im Ortsteil“, so der Historiker. So richtig erfolgreich wurde die ganze Sache dann mit Richard Roesicke, der ab 1871 die Brauerei als Aktiengesellschaft führte. Dessen Vater Adolf hatte die Brauerei übernommen, und sein Sohn baute sie an der Schönhauser Allee weiter aus. Nach rasanter Entwicklung fusionierte die Schulheiss- mit der Patzenhofer-Brauerei AG zur größten Brauerei der Welt. Das war sie bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. So wie die Stadt Berlin wurde auch das Brauereiunternehmen geteilt. An der Schönhauser Allee wurde 1967 das letzte Bier gebraut. BW

Der Kalender ist im Tourist Information Center in der Schönhauser Allee 36 sowie im Hotel Kastanienhof in der Kastanienallee 65 für 9,50 Euro erhältlich.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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