Senator nimmt historische Ruderfähre über die Müggelspree wieder in Betrieb

Fährmann Ronald Kebelmann und Senator Andreas Geisel griffen gemeinsam zu den Rudern. | Foto: Ralf Drescher
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Rahnsdorf. Im Fischerdorf Rahnsdorf war mächtig was los am 1. Mai. Nicht nur weil Feiertag war, sondern Bürger und Vereine gemeinsam mit Senator Andreas Geisel die Inbetriebnahme der historischen Ruderfähre zur kürzesten Strecke der BVG feierten.

Denn diese nahm nach einem Jahr Zwangspause wieder den Betrieb auf. Möglich gemacht hatten dass der Heimatverein Köpenick, der rund 18.000 Unterschriften dafür sammelte und dann sogar das historische Fährboot gekauft hatte, sowie Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD). Der hatte sich im persönlichen Gespräch mit dem Heimatverein entschieden, die Wiederinbetriebnahme der unter seinem Vorgänger Michael Müller eingestellten Fährverbindung zu prüfen. Und das mit Erfolg: Nach einer Vereinbarung zwischen BVG und der Weißen Flotte Stralsund, die auch die anderen Fähren im Bezirk betreibt, ging das blau-rote Ruderboot wieder auf Tour. "Ich sehe in lauter leuchtende Augen. Das zeigt mir, dass wir alles richtig gemacht haben", sagte ein gut gelaunter Senator in seiner kurzen Rede auf dem Fährsteg.

Dann ließ sich Geisel, der seine Kindheit auch auf dem Rahnsdorfer Wochenendgrundstück der Eltern verbracht hatte und dadurch die Ruderfähre seit Jahrzehnten kennt, von Ronald Kebelmann die Ruder geben. Zielgerichtet steuerte er das Fährboot gemeinsam mit Bürgermeister Oliver Igel und dem Team der Berliner Abendschau an Bord über die Müggelspree nach Müggelheim. Dann mussten Kebelmann und Geisel für die Fotografen gemeinsam die Ruder in die Hand nehmen und die Strecke noch mehrmals fahren. Die ist zum Glück keine 40 Meter lang und damit die kürzeste Strecke der BVG. Deshalb gilt hier auch der Kurzstreckentarif. Die Monatskarten werden auch anerkannt.

Fährmann Ronald Kebelmann, 60 Jahre alter Lichtenberger, ist froh, an zwei Tagen in der Woche seine Schmöckwitzer Solarfähre wieder mit dem Ruderkahn vertauschen zu dürfen. Gefahren wird bis 3. Oktober an Wochenenden und Feiertagen von 11 bis 19 Uhr. Auf dem Fahrplan steht eine Tour pro Stunde. Doch der Plan der F 24 - der offizielle Name - ist der einzige Plan in der Stadt, der zum Glück fast nie eingehalten wird. Sobald mehrere Fahrgäste am Anlegesteg stehen oder traditionell "Fährmann, hol über" rufen, setzt Kebelmann die Fähre in Betrieb.

Inzwischen wurde eine weitere Fährverbindung in Betrieb genommen. Ab sofort läuft der kleine Ausflugsdampfer "Pirol" der Reederei Grimm & Lindecke an den Wochenenden von Grünau aus das Ausflugslokal "Schmetterlingshorst" an. Damit gibt es wieder die traditionell kurze Verbindung von Grünau in die Müggelberge, die in der Kaiserzeit eingeführt und nach dem Ende der DDR abgeschafft wurde. Vom neu errichteten Schiffsanleger in "Schmetterlingshorst" erreichen Spaziergänger Ausflugsziele wie den Müggelturm oder das Lehrkabinett am Teufelssee. Außerdem lädt der Biergarten von "Schmetterlingshorst" zum Verweilen ein.

Abfahrt ist am Wochenende 10, 12, 14 und 16 Uhr bei der Union sozialer Einrichtungen, Wassersportallee 2, - gleich neben der BVG-Fähre. Die Fahrt ab "Schmetterlingshorst" um 11, 13 und 15 Uhr erfolgt direkt am Ausflugslokal. Die Tickets kosten 2,50 Euro, Kinder zahlen 1,50 Euro, die Fahrradmitnahme (2 Euro) ist begrenzt möglich.
Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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