Bei Drogenfund am Franz-Neumann-Platz wurden BVG-Mitarbeiter verletzt
Reinickendorf. Eine 29-jährige Frau hat am frühen 26. März auf dem U-Bahnhof Franz-Neumann-Platz drei Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens der BVG angegriffen.
Die Bediensteten wollten bisherigen Ermittlungen zufolge kurz nach Mitternacht den Fahrausweis der Frau sehen, woraufhin sie sich der Kontrolle widersetzte und einem der Mitarbeiter im Alter von 33 Jahren Reizgas ins Gesicht sprühte.
Die Mitarbeiter überwältigten die Frau und hielten sie bis zum Eintreffen der alarmierten Polizisten fest. Bei der Durchsuchung fanden die Beamten keinen gültigen Fahrausweis, jedoch Cannabis. Gegen sie wird nun wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung und Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ermittelt. Die Frau erstattete ebenfalls Anzeige gegen einen Mitarbeiter der BVG wegen gefährlicher Körperverletzung. Der 33-Jährige musste wegen einer Augenreizung behandelt werden.
Drogenhandel ist auf der U-Bahn-Linie 8 immer wieder ein Thema. Geschäftsleute auf der Residenzstraße beklagen, dass Kunden sich davon abgeschreckt fühlen. Allerdings betonen Ermittler auch immer wieder, dass diese kriminellen Aktivitäten Schwankungen unterliegen: Wird verstärkt kontrolliert, weichen Drogenhändler auf andere Linien aus. Reagiert dort die Polizei mit Kontrollen, kommen die Händler auch wieder zurück. Anhaltspunkte, dass die U-Bahnlinie 8 stärker als andere Linien betroffen ist, geben die Statistiken nicht her.
Im vorliegenden Fall ist noch unklar, ob das Rauschgift für den Eigenbedarf oder zum Handel bestimmt war. Grundsätzlich gilt immer der Rat der Polizei auch an die Fahrgäste, eventuellen Drogenhandel zu melden.
Rund um den nahe des Franz-Neumann-Platzes gelegenen Schäfersee hat sich durch engen Kontakt zwischen Anwohnern und Polizei das Sicherheitsgefühl verbessert. Zum Teil treffen sich Anwohner und Geschäftsleute zu Rundgängen um den See. In Diskussionsveranstaltungen zur Zukunft der Residenzstraße äußerten Anwohner auch die Hoffnung, den Kiosk am Zugang vom U-Bahnhof Franz-Neumann-Platz zum Schäfersee wieder zu beleben. Damit wäre in diesem Bereich auch eine soziale Kontrolle gegeben.
Christian Schindler / CS
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