Beim Fußballspiel Berührungsängste abbauen

Für die Kinder gab es Fußbälle. Frank Radunz und Andreas Höhne (3./2. v.r.), Oliver Rabitsch (l.) und Claudia Da Silva (2. v.l.) freuten sich mit. | Foto: uk
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Reinickendorf. Dank eines Projektes von Polizei und Bezirksamt können Flüchtlingskinder zweimal in der Woche Fußball spielen. Im Marie-Schlei-Haus bekamen die Kinder vor Kurzem Fußbälle geschenkt.

"Polizei, Polizei", ruft ein kleiner Junge und rennt aufgeregt die Treppe hinauf. Im Foyer des Marie-Schlei-Hauses am Eichborndamm 124 stehen zwei uniformierte Beamte. Sie wollen zur Leiterin des Flüchtlingsheims Claudia Da Silva, die sie schon erwartet. Kein Grund zur Aufregung also.

Die Polizisten kommen mit Geschenken, denn heute ist ein großer Tag. Das Projekt "Nicht im Abseits stehen" soll auch im neuen Jahr weitergehen und dafür haben die Mitarbeiter der Polizeidirektion 1 des Arbeitsgebietes Integration und Migration (AGIM) Sporttaschen und Fußbälle dabei.

Angelaufen ist das Projekt der Polizei bereits im vorigen November. 14 Flüchtlingskinder aus dem Marie-Schlei-Haus treffen sich zweimal in der Woche, um Fußball zu spielen. Betreut werden die Neun- bis 13-Jährigen dabei von Beamten der AGIM. "Die Kinder haben damit die Möglichkeit, sich sportlich und spielerisch zu betätigen und für diese Zeit ihre Sorgen zu vergessen", sagte ARGIM-Leiter Frank Radunz. Den Beamten, die meisten sind selbst Väter, bereite es Riesenspaß, mit den Jungen Fußball zu spielen. "Und es entsteht ein direkter Kontakt, der dazu beiträgt, den Kindern Berührungsängste zu nehmen, gegenseitige Vorurteile abzubauen und einen Ansprechpartner auf Seiten der Polizei anzubieten", ergänzte Frank Radunz.

Ziel der kleinen Fußballer ist es, eine Mannschaft aufzustellen, die im neuen Jahr am Fußballturnier des Berliner Fußballverbandes teilnehmen kann. Bei ihrem Projekt "Nicht im Abseits stehen" kooperiert die Polizei eng mit dem Bezirksamt. Sozialstadtrat Andreas Höhne (SPD) und der Integrationsbeauftragte Oliver Rabitsch sicherten zu, das Projekt auch im neuen Jahr finanziell zu unterstützen. "Vielleicht folgen auch andere Bezirke unserem Beispiel", sagte Höhne. Das Vivantes Netzwerk für Gesundheit und die Hermann-Schulz-Grundschule stellen für das Projekt kostenfrei Sporthallen zur Verfügung.

In dem ehemaligen Pflegeheim am Eichborndamm leben etwa 190 Flüchtlinge. Sie kommen aus Serbien, Syrien, Tschetschenien, Afghanistan, Nigeria und dem Irak. Betreiber des Heims ist die Arbeitswohlfahrt (AWO) Mitte.

Ulrike Kiefert / uk
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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