Stadtrat Uwe Brockhausen zieht erste Bilanz

Uwe Brockhausen zog nach den Bezirkswahlen als neuer Stadtrat ins Reinickendorfer Rathaus. Vorher war der 48-Jährige Chef der SPD-Fraktion. | Foto: Ulrike Kiefert
  • Uwe Brockhausen zog nach den Bezirkswahlen als neuer Stadtrat ins Reinickendorfer Rathaus. Vorher war der 48-Jährige Chef der SPD-Fraktion.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Reinickendorf. Vor 14 Monaten trat Uwe Brockhausen (SPD) im Rathaus die Stelle als Stadtrat für Wirtschaft, Gesundheit und Bürgerdienste an. Als einziger Stadtrat neu im Amt zog er jetzt eine erste Bilanz seiner Arbeit. Berliner-Woche-Reporterin Ulrike Kiefert sprach mit dem 48-jährigen Frohnauer über die Nachnutzung des Flughafens Tegel, Unternehmen im Bezirk, Bürgerämter und die seit Jahren leer stehende Karstadt-Filiale an der Gorkistraße.

Herr Brockhausen, Sie sind für gewichtige Bereiche im Bezirk zuständig. Wo können Sie nach über einjähriger Dienstzeit bereits Erfolge vermelden. Und wo muss der Bezirk noch nacharbeiten?Brockhausen : In der Wirtschaft ist ein Schwerpunkt für die Zukunft die Nachnutzung des Flughafens Tegel als Forschungs- und Industriepark für Zukunftstechnologien. Der Bezirk ist aus wirtschaftlicher Sicht sehr an einer zügigen Nachnutzung interessiert. Je mehr zukunftsfähige Unternehmen sich dort ansiedeln, desto mehr Arbeitsplätze entstehen, auch für die Reinickendorfer. Ich halte deshalb die jüngste Entscheidung, endlich die Ansiedlung der Beuth-Hochschule quasi als Ankermieter finanziell abzusichern, für absolut richtig.

Interessieren sich auch Firmen aus Reinickendorf für das Flughafengelände?

Brockhausen : Wir hatten bereits verschiedene Anfragen und Kontakte von Unternehmen, die an einer Ansiedlung beziehungsweise an Flächen interessiert sind. Ich glaube, dass es hier richtig spannend wird, wenn nach der Schließung des Flughafens die Vermarktung beginnt.

Was sind weitere Schwerpunkte in der Wirtschaft?

Brockhausen : Dazu gehört für mich die Bestandspflege der Unternehmen im Bezirk. Als neuer Stadtrat habe ich die erste Zeit auch dafür genutzt, Firmen zu besuchen. Aus den Gesprächen mit den Geschäftsführern weiß ich, dass Reinickendorf für sie ein attraktiver Standort ist. Stichworte sind hier die gute Verkehrsanbindung, die Berliner Adresse und zuverlässige und engagierte Ansprechpartner im Rathaus. Das soll auch so bleiben. Der drohende Fachkräftemangel, die Gesundheit von Arbeitnehmern, flexible Arbeitszeiten und Arbeitsplätze sind ebenfalls wichtige Themen für mich. Darüber informieren wir auch regelmäßig.

Ein drängendes Thema, besonders für die Tegeler, ist die seit Jahren leer stehende Karstadt-Filiale an der Gorkistraße.

Bewegt sich dort etwas?

Brockhausen : So bald leider nicht. Das Grundstück gehört nach meinem Kenntnisstand einem spanischen Investor und wird von einer Münchener Immobilienfirma verwaltet. Ich habe die Münchner mehrmals angeschrieben und gefragt, was dort geplant ist, und deutlich gemacht, dass der Bezirk sehr an einer attraktiven Nachnutzung interessiert ist. Leider kam keine Antwort. Auch den Investor Nicolas Berggruen und Karstadt habe ich um Unterstützung gebeten. Ich würde mir für den Standort Tegel sehr wünschen, dass eine Lösung schnell gefunden wird.

Kommen wir zu den Bürgerämtern. Reinickendorf hat als einer der ersten Bezirke die Terminvergabe eingeführt, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Hat sich das bewährt?

Brockhausen : Die Terminvergabe haben wir bisher im Bürgeramt in Heiligensee. Gestartet ist sie dort als Probebetrieb und hat sich durchaus bewährt. Die Kunden müssen nicht mehr warten. Die Terminvergabe in allen fünf Bürgerämtern einzuführen, halte ich allerdings nicht für sinnvoll. Wir wollen ja alle Bürger erreichen, also auch die Laufkunden, die ihren Termin nicht vorher planen. Wir sind sehr daran interessiert, unseren Bürgern einen schnellen und guten Service anzubieten. Übrigens kommt mittlerweile fast jeder vierte Kunde aus einem anderen Bezirk. Dies spricht für unseren Service. Starken Zulauf haben wir vor allem aus Mitte.

Vor welchen Problemen stehen Sie aktuell?

Brockhausen : Da sehe ich im Moment keine größeren Probleme, die ich sofort angehen müsste. Wünschenswert wären natürlich mehr Arbeitsplätze für Reinickendorf, aber das liegt nicht allein in meiner Hand. Auch bei der Gesundheit haben wir ein gutes Angebot im Bezirk. Hier ist es mir sehr wichtig, über Gesundheitsrisiken und sinnvolle Prävention weiterhin aufzuklären.

Ulrike Kiefert / uk
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

PolitikAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 61× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 65× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 163× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 558× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.