Für Spreefüxxe geht ein tolles Handball-Jahr zu Ende

Die Schwedin Frida Tegstedt, am Kreis sehr torgefährlich und in der Abwehr unbezahlbar, hat bei den Spreefüxxen bis dato schon überzeugen können. | Foto: Nittel
  • Die Schwedin Frida Tegstedt, am Kreis sehr torgefährlich und in der Abwehr unbezahlbar, hat bei den Spreefüxxen bis dato schon überzeugen können.
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Reinickendorf. Wenn man in Reinickendorf eine Mannschaft des Jahres küren müsste, würden die Spreefüxxe in die engere Auswahl kommen: Die Handballerinnen der Füchse Berlin haben durch ihren Aufstieg in die 1. Bundesliga den Frauen-Handball in der Hauptstadt auf eine neue Ebene gehoben.

"Durch solide und bescheidene Arbeit haben unsere Frauen mit dem Aufstieg in die 1. Bundesliga wirklich etwas Einzigartiges erreicht", freut sich auch Füchse-Präsident Dr. Frank Steffel. Dieses Lob gilt natürlich nicht nur dem Team, sondern auch Trainer Lars Melzer, der erst im Januar zu den Füchsen gestoßen war und mit seiner sachlichen Art und seinem Talent, Fehlentwicklungen im Spiel schnellstmöglich zu analysieren und abzustellen, einen großen Anteil am Erfolg hat - und das, obwohl die Spreefüxxe seine erste Station als Trainer sind. Ein großes Lob gilt auch Managerin Britta Lorenz, die nach Christine Beier und Natalie Augsburg mit Laura Steinbach nicht nur die dritte deutsche Nationalspielerin nach Berlin lotsen konnte, sondern auch mit ihren anderen Transfers wie mit der schwedischen Kreisläuferin Frida Tegstedt, übrigens eine herausragende Abwehrspielerin, oder Torfrau Julia Plöger stets ein goldenes Händchen beweist.

Mit drei Siegen und fünf Niederlagen war der Start in die Eliteliga zwar nicht ganz so wie erwartet. Doch auch der Präsident weiß, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen: "Das bisherige Ergebnis kann sich sehen lassen und macht Hoffnung, dass die Erwartungen erfüllt werden." Und diese heißen zunächst einmal Klassenerhalt.

Mittelfristig aber lautet das Ziel, sich im Oberhaus zu etablieren. Doch dafür gibt es noch eine Menge zu tun, wie Steffel weiß: Die größte Herausforderung sei die Suche nach finanziellen Unterstützern: Bei 125 Bundesligisten, die es in der Hauptstadt gibt, und der Tatsache, dass der Spitzensport bei den Frauen immer noch sehr stiefmütterlich behandelt wird, sei dies alles andere als einfach. "Dass die Damen keine Vollzeit-Spielerinnen, voll berufsfähig sind und trotzdem bis zu acht Mal die Woche trainieren, ist besonders bemerkenswert. Stellen Sie sich mal vor, was ein Umstieg auf Profi-Handball für die schon jetzt so erfolgreichen Spreefüxxe bedeuten könnte."

Dass nach zwölf Jahren endlich wieder ein Berliner Handballteam bei den Frauen in der 1. Bundesliga spielt, soll auch den Mädchenhandball in der Hauptstadt nach vorn bringen. In der Vergangenheit haben große Talente Berlin oft den Rücken gekehrt, um ihr Glück woanders zu suchen. Nun aber haben sie die Chance, auch in der Hauptstadt 1. Bundesliga zu spielen. Darüber hinaus gelingt es vielleicht auch, Talente nach Berlin zu locken. Dies haben die Spreefüxxe glücklicherweise schon in der Vergangenheit betrieben und ernten nun die Früchte: So wechselte die heute 25-jährige Alexandra Sviridenko bereits im Jahr 2006 in den Nachwuchsbereich der Füchse und ist heute in der 1. Bundesliga eine große Stütze im Rückraum.

Und so kann man nur hoffen, dass das Handball-Jahr 2015 ähnlich erfolgreich sein wird wie 2014. Dann werden alle Handball-Fans in der Hauptstadt - und die, die es vielleicht noch werden wollen, noch viel Freude an ihren Spreefüxxen haben.

Michael Nittel / min
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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