Ohne Kohle: Pläne für das Kraftwerk Klingenberg

Der Schichtkoordinator Siegfried Ganz (r.) zeigt bei der Begehung auch den Stichkanal, auf dem zurzeit viele Tretbootfahrer unterwegs sind. | Foto: Wrobel
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Rummelsburg. Das Kraftwerk Klingenberg verbrennt Braunkohle und Erdgas und produziert so Strom und Wärme für den Osten Berlins. Jetzt steht fest: Die Erdgasanlage wird erneuert, die Kohle-Anlage abgeschaltet.

In den vergangenen sechs Wochen standen im Kraftwerk an der Köpenicker Chaussee 42–45 die Turbinen still. "Jedes Jahr machen wir eine Revision", erklärt Kraftwerksleiter Harald Flügel. Weil im Sommer weniger Energie verbraucht wird, kann das Heizkraftwerk Marzahn während dieser Zeit die Versorgung des östlichen Stadtteils mit übernehmen.

In Lichtenberg werden derweil die einzelnen Sektionen des Kraftwerks einer genauen Prüfung unterzogen. Technische Anlagen werden auseinandergenommen, darunter die riesigen Dampfturbinen oder die Schlagräder im Maschinenhaus, die die Braunkohle in Stücke schlagen.

Der Abgeordnete Ole Kreins (SPD) lud am 26. August Interessierte zu einem Rundgang über das Gelände ein. Zu den Teilnehmern gehörten nicht nur Mitglieder der Bezirksverordnetenversammlung, wie etwa Jutta Feige und Marianne Nedwed (beide SPD). Auch Mitglieder der Interessengemeinschaft Saubere Energie nahmen die Möglichkeit wahr, das Kraftwerk während der Revision in Augenschein zu nehmen.

Seit Jahren schon begleiten sie die Pläne des Energiekonzerns Vattenfall kritisch. Bis vor kurzem plante das Unternehmen in Klingenberg den Bau einer Gas- und Dampfturbinen-Anlage (GuD). Sie sollte die Braunkohleanlage ersetzen.

Doch inzwischen hat das Unternehmen seine Absicht geändert. Die GuD-Anlage werde nicht im Rummelsburger Kraftwerk, sondern in Marzahn errichtet, erklärt Flügel. Baubeginn soll 2016 sein. In Klingenberg dagegen werde die alte Gasanlage erneuert. "So erhalten wir eine Laufzeitverlängerung bis Mitte der 2020er-Jahre", sagt Flügel. Bis dahin werde Vattenfall entscheiden, ob auch hier eine GuD-Anlage entstehen soll. Bislang verzichte der Konzern auf diese Investition; er verweist auf "erschwerte wirtschaftliche Rahmenbedingungen". Klar ist: Mit der Verbrennung von Braunkohle ist spätestens im Jahr 2020 Schluss.

Dank der beiden Kraftwerke sei die Energieversorgung auch in Zukunft gewährleistet, versichert der Kraftwerksleiter – auch im wachsenden Berlin. Momentan versorgt Klingenberg rund 300 000 Haushalte. "Im Jahr schließen wir jährlich 20 000 neue Haushalte an die Fernwärmeversorgung in Berlin an", berichtet Harald Flügel. "Die Kapazitäten der Berliner Heizkraftwerke reichen dafür aus." Eine dramatische Erhöhung der Kapazität sei bislang nicht notwendig – neu gebaute Häuser seien energieeffizient.KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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