Privatisierung führt zum Ausverkauf des Stadtgrüns
Schmargendorf. Erneut stand am 25. Oktober die Zukunft der Kleingartenkolonie Oeynhausen auf der Tagesordnung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Erneut konnte den Kleingärtnern wenig Hoffnung gemacht werden.
Sie sehen sich mit den Interessen eines texanischen Investmentfonds konfrontiert, demgegenüber Senat und Bezirk eine schwache Verhandlungsposition haben. Dabei scheint die Lösung so einfach zu sein: Der Baustadtrat braucht nur seine Unterschrift unter ein Dokument zu setzen, das diese Anlage dauerhaft als Kleingartenanlage bestimmt. Das hat aber weder in seiner Amtszeit Klaus-Dieter Gröhler (CDU) getan noch der gegenwärtige Amtsinhaber Marc Schulte (SPD). Was beide davon abhält, ist eine drohende Schadenersatzforderung. Ursprung des Dilemmas ist der Verkauf des Geländes durch die Deutsche Post, die sich im Zuge der Privatisierung von ihrem Immobilienbesitz trennte. Sie bot den Kleingärtnern das Gelände zum Kauf für einen Quadratmeterpreis von 6,45 Euro an. Im Glauben, für immer sicher auf diesem Gelände zu sein, wurde auf Rat des Bezirksverbandes der Kleingärtner dieses Angebot ausgeschlagen. Daraufhin hatte die Post das Gelände an den texanischen Fonds verkauft - allerdings nicht als Kleingartenanlage, sondern als unerschlossenes Gebiet für den Wohnungsbau.
Obwohl andere Kolonien damals von der Post kauften, wäre es zu einfach, den Kleingärtnern, die seinerzeit den Kauf zum Niedrigpreis scheuten, "selber schuld" zuzurufen. Schuld ist, wie es Ansgar Gusy von den Bündnisgrünen in der Debatte zum Ausdruck brachte, die Privatisierungspolitik: "Die Früchte der Privatisierung und Grundstücksverkäufe ernten Immobilienspekulanten. Den Preis bezahlen die Kleingärtner."
Einziges Pfund, mit dem Bezirk in den Verhandlungen wuchern kann, ist, dass der Faktor der zulässigen Geschossfläche je Quadratmeter auf 0,9 begrenzt ist. Da es für Investoren unwirtschaftlich ist, das Gelände mit Kleinbauten zu versehen, wäre ein Kompromiss denkbar, der bei Beibehaltung von Kleingärten auf einer Teilfläche genossenschaftlichen Wohnungsbau ermöglicht. Darüber entscheidet jedoch ein Steuerungsausschuss, in dem der Bezirk nur eine Stimme besitzt.
Frank Wecker / FW
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...
Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...
Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...
Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...
Kommentare