Unternehmerkreis Schmargendorf will Umsatz ankurbeln

Zwei, die sich für den Unternehmerkreis Schmargendorf stark machen: Sibylle Theut-Vorwerk und René Redlich. | Foto: Matthias Vogel
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Schmargendorf. Die Geschäftsleute an der Verkehrsachse Breite Straße und Berkaer Straße haben sich zusammengeschlossen und kürzlich unter dem Namen „Unternehmerkreis Schmargendorf 14199 – Mein Kiez“ firmiert. Die Initiatoren stellten fest: Aller Anfang ist schwer.

„Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen“, singt Xavier Naidoo in einem seiner Songs. Nicht, dass René Redlich, Inhaber einer Versicherungsagentur in der Breiten Straße, das Lied als Anstoß für sein Engagement gebraucht hätte. Aber die Textzeile trifft sein Befinden schon recht gut. Wer mit dem Auto aus Wilmersdorf kommt und die Kreuzung passiert, an der die Mecklenburgische Straße in die Breite Straße übergeht, fühlt sich zunächst eher wie in einem Dorfzentrum auf dem Lande als in der Großstadt Berlin. Leerstehende Läden als Relikt besserer Zeiten erklären das Fehlen von Laufkundschaft. Erst ab der Kirchstraße gibt es mehr Geschäfte, aber dennoch sagt Redlich: „Das ist ein eher verschlafenes Viertel hier als eine belebte Einkaufsstraße. Und wir wollen hier das Licht anmachen. Das geht aber nur zusammen.“

Auf Anregung einer Anwohnerin, die in der Abteilung Wirtschaftsförderung im Bezirksamt arbeitet, gründete sich der Unternehmerkreis. „Sozusagen als erste Aufgabe“, sagt Redlich. Das war im Februar dieses Jahres. Ziel des Zusammenschlusses ist die Belebung der Passage durch gemeinschaftliche Aktionen und die Wahrnehmung bei Bewohnern und Geschäftsleuten als echter Berliner Kiez, „der jung und dynamisch daherkommt und nicht alt und eingeschlafen“, wie es Redlich beschreibt. Zusammen mit Rolf Block von der gleichnamigen Glaserei und Sabine Karl, Inhaberin der „Schmargendorfer Buchhandlung“, habe er sich dann ans Klinkenputzen gemacht, um das Boot möglichst voll zu machen. „Bei unseren Recherchen haben wir 158 Unternehmen an und um die beiden Straßen herum gezählt, 122 davon mit Ladenfläche. Diese Menge hat uns überrascht.“

Immerhin: 30 davon sprangen bislang auf die Akquise des Trios an und nahmen an der ersten gemeinschaftlichen Aktion des Unternehmerkreises teil – ein verkaufsoffener Sonntag am 10. September. Redlich wägt ab: „Natürlich ist das noch nicht optimal, wenn nur jedes vierte Geschäft aufhat, aber unterm Strich war das ein Erfolg und das hat sich positiv herumgesprochen.“

Leicht sei die Überzeugungsarbeit nicht, weil sehr sorgfältig Kosten und Nutzen gegenübergestellt würden. „Geplant ist jetzt zum Beispiel eine gemeinschaftliche und einheitliche Weihnachtsbeleuchtung. Das kostet Geld und nicht jeder glaubt daran, seinen Beitrag wieder reinzuholen. Die Überlegung verstehe ich, bin aber vom langfristigen Effekt solcher Aktionen, nämlich mehr Kunden an den Kiez zu binden, überzeugt.“

Als Vorbild dient Redlich und seinen Mitstreitern die gut funktionierende Kiezinitiative Rüdesheimer Platz. Für das kommende Jahr ist eine gemeinschaftliche Homepage geplant. Ein einheitlicher Stoffeinkaufsbeutel mit dem Logo des Unternehmerkreises, Werbung im Blog-Stil, Straßenfeste, eine Broschüre mit Rabattmarken und vielleicht sogar ein zur Weihnachtsbeleuchtung passender Markt sind zunächst noch Zukunftsmusik. An den Adventssonnabenden haben viele Läden erstmalig ihre Öffnungszeiten von 14 auf 16 Uhr erweitert. René Redlich ist zuversichtlich: „Das ist doch schon mal was. Ich glaube, der Durchbruch kommt nach der ersten großen gemeinschaftlichen Aktion – so wie die Weihnachtsbeleuchtung.“ maz

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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