Waldorfschule auf der Roten Insel eingeweiht

Klare und schlichte Formsprache: der Neubau der Johannes-Schule. | Foto: KEN
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Schöneberg. Mitten auf der „Roten Insel“ bauen Anthroposphen einen Schulcampus. Mit der Einweihung des Waldorf-Schulgebäudes ist ein weiterer Schritt getan.

Bereits im Mai wurden zwischen Monumenten- und Kolonnenstraße nach einjähriger Bauzeit das dreigeschossige Schulgebäude sowie der zweigeschossige Kindergarten und Hort der Johannes-Schule Berlin fertiggestellt; rechtzeitig zum Ablauf des Mietvertrags am alten Standort in der Bundesallee in Wilmersdorf.

Im Juni 2012 hatte der Förderverein der Schule das rund 17 000 Quadratmeter große Grundstück der ehemaligen Schwielowsee-Grundschule aus der Insolvenzmasse der Treberhilfe erworben. Aufgrund der Größe des Areals gedieh rasch die Idee eines Waldorf-Campus, da auch weitere anthroposophische Bildungseinrichtungen auf der Suche nach einem Standort waren.

Anfang November war es dann soweit. Mit einem Festakt wurde die offizielle Einweihung der Schule gefeiert. Es ist der erste Bauabschnitt des Campus. Im zweiten folgen 2017 die Freie Fachschule für Sozialpädagogik und die Emil-Molt-Akademie, die erste staatlich anerkannte waldorfpädagogische Berufsfachschule und Fachoberschule in Berlin. Ihr Standort ist bislang Steglitz.

„Wir können auch in einem Behelfsgebäude unterrichten“, so Schulleiter Hansjörg Fischer. Aber die Architektur – sie nimmt in Rudolf Steiners anthroposophischen Menschenkunde eine wichtige Rolle ein – sei durchaus ein wichtiger Faktor beim Lernen. Der Neubau diene als „Herberge für Pädagogik und Charakterbildung von Menschen“.

Am Ende werden auf dem Campus rund 600 Schüler lernen. Die Einrichtungen verstünden sich als Partner im Kiez und suchten die Zusammenarbeit mit örtlichen Initiativen, erklärt Fischer.

Bereits vor den Sommerferien waren die 360 Schüler und 55 Mitarbeiter von der Bundesallee an die Monumentenstraße 13a umgezogen. Das Schuljahr konnte am neuen Standort beginnen. Auch der Kindergarten nahm mit drei Gruppen seinen Betrieb auf.

Nach einjähriger Konzeptarbeit, einem Architekturwettbewerb, den das Büro Kersten und Kopp gewann, und zwei Jahren Planung wurde die neue Schule in einer offenen und klaren Formsprache mit dem traditionellen Werkstoff Holz errichtet. Sie ist einer der größten Holzschulbauten Europas und ein Beitrag zu Nachhaltigkeit und Umwelt.

Für das Gebäude wurden 1800 Kubikmeter Nadelholz für eine Fläche von 13 000 Quadratmetern verbaut. Nur die Sanitärräume und die Treppenhäuser sind aus Beton. Eltern haben 6000 Quadratmeter Wände gestrichen. Mitunter haben sich 120 Personen an den Malerarbeiten beteiligt. Herz des Hauses ist das Eingangsfoyer mit angeschlossener Mensa beziehungsweise Café. Hier soll es später Theater geben und jedermann einkehren können. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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