Bautzener Brache soll Grünfläche werden

Anwohner der Bautzener Straße protestierten vor dem Schöneberger Rathaus gegen den geplanten Wohnungsbau. | Foto: KT
  • Anwohner der Bautzener Straße protestierten vor dem Schöneberger Rathaus gegen den geplanten Wohnungsbau.
  • Foto: KT
  • hochgeladen von Klaus Teßmann

Schöneberg. Die Einwohnerversammlung zum geplanten Wohnungsbau auf der Bautzener Brache im Rathaus Schöneberg war von heftigen Protesten begleitet. Anwohner fordern eine Grünfläche statt Wohnungen.

Die Initiativgruppe "Stadtplanung von unten" forderte in einem Flugblatt, "die Bautzener Brache zu Gemeineigentum zu machen". Doch dafür fehlt dem Bezirk das Geld. Die zuständige Stadträtin für Stadtentwicklung Sibyll Klotz (Bündnis `90/Grüne) machte deutlich: "Der Bezirk hat weder das Geld, um die Fläche zu kaufen, noch das Geld eine Grünanlage zu bauen und dauerhaft auch zu pflegen." Sie verwies auf die Zusage des Investors, dass der Weg vom Gleisdreieck über die restaurierte Yorckbrücke bis zum Südpark gestaltet wird und der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Auf dem Gebiet zwischen Bautzener Straße und Bahngelände sollen sieben Wohnhäuser gebaut werden. "Es gibt im Bezirk einen Bedarf an neuen Wohnungen", begründet Stadträtin Klotz. Sie werde sich dafür einsetzen, dass dort Mietwohnungen entstehen, die auch bezahlbar sind. Wie sie betont, sind alle Diskussionen bisher zunächst Überlegungen dazu, was auf der Fläche gebaut werden kann. "Beschlossen ist noch nichts", erklärt Klotz. Es gebe weder einen Bebauungsplan noch einen Architektenwettbewerb. Die Stadträtin geht jedenfalls davon aus, dass die soziale Mischung im Kiez nicht beeinflusst wird.

Anwohner verwiesen darauf, dass im Gebiet über 1000 Unterschriften gegen den Wohnungsbau gesammelt worden sind. Schon vor zehn Jahren hatte die Anwohner Ideen dazu entwickelt, was aus der Brachfläche werden soll. Es ist ehemaliges Bahngelände, auf dem in den vergangenen Jahren immer Gewerbe angesiedelt war.

Die Bürgerinitiative verwies nun darauf, dass es für dieses Gebiet noch kein Baurecht gibt. Sie befürchtet allerdings, dass es sehr schnell geschaffen werden kann. Die Initiative "Stadtplanung von unten" betont, dass "im hochverdichteten Schöneberger Norden eine Grünfläche dringend gebraucht wird". Eine weitere bauliche Verdichtung sei den Einwohnern nicht zuzumuten. Bei der Versammlung verwiesen Anwohner auf viele ungelöste Probleme. Dazu gehört beispielsweise die Entwicklung des Straßenverkehrs. Auch mit dem Versprechen der Planer, zusätzliche Einkaufsmöglichkeiten mit einem Supermarkt und kleinen Ladengeschäften zu schaffen, ließen sie sich nicht beruhigen. Nach den vorgestellten Ideen sollen die Häuser den Blick auf die Bahntrasse frei lassen, drei Parks als Eingangssituation sind vorgesehen und die Häuser sollen nicht höher als auf der anderen Seite der Bautzener Straße sein.

Die Bewohner wollen das alles aber nicht und werden weiter gegen alle Bebauungspläne kämpfen.

Klaus Tessmann / KT
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 179× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 161× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 223× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 602× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.