Engagement gegen häusliche Gewalt

Tempelhof-Schöneberg. Häusliche Gewalt hat Auswirkungen bis in Unternehmen und Verwaltungen. Tempelhof-Schöneberg will rasch handeln.

Häusliche Gewalt findet fast ausschließlich in den vermeintlich sicheren eigenen vier Wänden statt. Doch was den Betroffenen widerfährt, wirkt sich auch auf deren Arbeit in Betrieben oder in der Verwaltungen aus. Fehlzeiten nehmen zu, die Arbeitsleistung nimmt ab. Auch unerwünschte Anrufe, E-Mails oder Besuche des Täters am Arbeitsplatz sind keine Seltenheit, so eine Analyse der Menschenrechtsorganisation für Frauen, Terre des Femmes.

Arbeits-, Integrations- und Frauensenatorin Dilek Kolat (SPD) hat dafür 2013 eine sogenannte Workplace Policy ins Leben gerufen. Ein Maßnahmenpaket, mit dem Unternehmen und Verwaltungen Diskriminierung vorbeugen und Beschäftigten bei häuslicher Gewalt Schutz und Unterstützung anbieten können.

Die Bezirksverordnetenversammlung von Tempelhof-Schöneberg fasste im Januar vergangenen Jahres den Beschluss, dieses Maßnahmenpaket in seiner Umsetzung mit der Bezirksverwaltung zu prüfen. Die Prüfung ist nun abgeschlossen. Den Weg, den die Bezirksämter von Charlottenburg-Wilmersdorf und Reinickendorf eingeschlagen haben, wird Tempelhof-Schöneberg nicht gehen. Der Grund: Diese Umsetzung sei zu zeitaufwendig und mit viel Personal verbunden, um entsprechende Dienstvereinbarungen zu erarbeiten.

Man wolle hier viel eher „schnelle und effiziente Maßnahmen ergreifen, um sich klar zum Thema zu positionieren“, erklärt Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler. Geplant sind Vorträge und Werkstattgespräche für Führungskräfte innerhalb der Verwaltung. Veranstalter ist jeweils Terre des Femmes. „Die Kosten belaufen sich auf je 100 Euro für die Vorträge und 400 Euro für die Workshops“, teilte Bürgermeisterin Schöttler mit.

Neben diesen Schulungen wird Terre des Femmes Informationsmaterial zur Verfügung stellen, das im Intranet des Bezirks veröffentlicht wird. An geeigneten Stellen der Dienstgebäude will Angelika Schöttler das Info-Material auch auslegen lassen. Zudem soll es als „Signal nach außen“ im Internetauftritt des Bezirksamts einen entsprechenden Hinweis auf die Aktion unter dem Motto „Schritt für Schritt gegen häusliche Gewalt“ geben. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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