Streetworker und mehr Polizei am S- und U-Bahnhof Yorckstraße unterwegs

Nach den U-Bahnhöfen Bayerischer Platz und Eisenacher Straße hat sich nun auch am Verkehrsknoten Yorckstraße eine Drogenszene – eine harte – etabliert.

Heroin und Crack wird hier verkauft und konsumiert. Die Auswirkungen sind bis auf den Parkplatz des Baumarkts zu spüren. BVG und Polizei gaben sich überrascht, als sich Anwohner im Frühjahr 2017 zu Wort meldeten. Sie hatten bislang am S- und U-Bahnhof Yorckstraße hinsichtlich Drogen „keinen signifikanten Befund“ zu vermelden. Das Quartiersmanagement (QM) Schöneberger Norden hatte erstmals im April 2017 zum öffentlichen Kiezgespräch eingeladen, ein Format des Quartiersmanagements der ersten Stunde und öffentlich nur insofern, als allein die Bewohner des betroffenen Kiezes per Handzettel über die anstehende Veranstaltung informiert wurden. Das Kiezgespräch sei zur Aufklärung und zum Informationsaustausch notwendig gewesen, sagt QM-Teamleiter Peter Pulm. Das Meinungsspektrum habe von „Die müssen weg“ bis „Die Junkies sind die Opfer“ gereicht.

Seither sind insgesamt fünf solcher Kiezgespräche mit Anwohnern veranstaltet worden, zuletzt am 13. Februar. Es nahmen Fachleute, unter anderem des Sicherheitsdiensts der Deutschen Bahn, der Polizei und der BVG, der mobilen Drogenhilfe Fixpunkt sowie die Drogenbeauftragte des Landes Berlin teil.

Dank Fördermitteln des Senats sind jetzt an U- und S-Bahnhof Yorckstraße und in der nahen Umgebung Streetworker der mobilen Jugendhilfe Outreach unterwegs. Die Polizei ist häufiger und mit mehr Beamten vor Ort. Die BVG versichert, häufiger ihre Sicherheitsteams dort patrouillieren zu lassen. Es gibt gemeinsame Streifengänge mit der Polizei.

Die Anwohner blieben auch nicht untätig. Sie veranstalteten am Jahresende ein „Winterkiezfest“ mit Graffiti-Aktion im U-Bahnhof. „Es war ein Statement“, sagt Peter Pulm. Weitere Feste und Aktionen der Bürger sind geplant. „Wir wollen nichts herunterspielen. Wir müssen etwas tun. Wehret den Anfängen“, meint der QM-Teamleiter. Das nächste Kiezgespräch ist für Mai oder Juni vorgesehen. Bekanntgegeben wird der genaue Termin wieder über Plakate im Quartier.

Die Dealer und Junkies sind nach wie vor am Bahnhof. Von Polizei, DB- oder BVG-Sicherheitsdienst lassen sie sich nicht beeindrucken.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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