Brutzeln in Parks bleibt verboten

von Ulrike Kiefert

Das Grillen in öffentlichen Parks bleibt in Spandau verboten. Es schadet der Natur und hinterlässt zu viel Müll, begründet das Bezirksamt.

Spandauer, die keinen Garten haben, werden auch fortan keine Steaks und Würstchen im Freien brutzeln können. Zwar gibt es durchaus einige Stellen, die dazu einladen. Im Koeltzepark oder am Kiesteich zum Beispiel. Doch das Bezirksamt will das Grillen auf öffentlichem Grün nach wie vor nicht erlauben. Das Grünflächenamt verweist auf erhebliche Probleme, die andere Bezirke damit haben. Beispielsweise die hohen Kosten für die Abfallentsorgung, verbrannte Rasenflächen und liegengelassenen Müll. „Solche Schäden aber können wir zeitnah nicht beseitigen. Dafür fehlt das Geld und Personal“, begründete Baustadtrat Frank Bewig (CDU) kürzlich im Bauausschuss.

Dort stand ein Bürgerantrag zum Thema auf der Tagesordnung. Der schlug vor, in Spandau eine betreute Grillfläche in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter einzurichten. Langzeitarbeitslose sollen den zugelassenen Grillplatz sauber halten und sich damit ein Zubrot verdienen. Wer den Brutzelplatz benutzt, soll einen Obolus von zwei bis fünf Euro zahlen. Damit seien das Ordnungsamt und die Bezirkskasse gleichermaßen entlastet.

Beschwerden befürchtet

Doch das Grünflächenamt führt ein weiteres Gegenargument ins Feld: die Beschwerden von Anwohnern oder Parkbesuchern. Das sah die Polizei schon vor fünf Jahren kritisch, als im Bezirk über eine Grillgenehmigung für den Koeltzepark diskutiert wurde. Die SPD hatte das 2012 vorgeschlagen. So rechnete die Polizei damals mit vermehrten Einsätzen wegen Alkoholkonsum, Lärm, Schlägereien, Sachbeschädigungen oder lästigen Gerüchen, wenn „im ohnehin schon stark frequentierten Koeltzepark das Grillen erlaubt wird“. Das Bezirksamt prüfte zwar, wollte aber auch anderswo keine geeigneten Grillplätze gefunden haben.

Auch den Einsatz von Langzeitarbeitslosen begrüßt das Bezirksamt nicht, da das Grillen in der Regel abends und an Wochenenden stattfinde und somit nicht zu normalen Arbeitszeiten. Der Bürgerantrag wurde abgelehnt.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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