Spandau. In sieben Monaten quer durch 16 Länder: Matthias Mesletzky hat allein Afrika bereist. Was er unterwegs erlebt hat, steht in seinem Buch. Am 1. Juni liest er daraus vor.
Eine Idee von Afrika bekommt man nur, wenn man den ganzen Kontinent durchreist. Am besten von Nord nach Süd, am besten individuell und im Vorfeld nicht perfekt organisiert.
Matthias Mesletzky hat es getan, ganz allein und mit einem Fahrzeug, das zu einem Freund wurde, weil es selbst auf schwer passierbaren Lavafeldern durchgehalten hat, und weil sein Leben an ihm hing. Drei Jahre dauerte die Vorbereitung für eine nahezu perfekte Ausrüstung: vom Schlangenbiss-Set und einem Nachtsichtgerät bis hin zum Solarsystem, einer starken Seilwinde und einer ganzen Apotheke von Medikamenten.
Aufgebrochen ist Matthias Mesletzky mit seinem treuen Landcruiser „Wilhelm“ von Berlin aus. Die Schwierigkeiten, mit einem Fahrzeug überhaupt auf den afrikanischen Kontinent zu kommen, sind nach dem „Arabischen Frühling“ und seinen vielen Konflikten für Matthias Mesletzky zu einem fast unlösbaren Problem geworden. Doch er hat es geschafft.
Nach sieben Monaten totaler Einsamkeit in der glühenden Sahara und im Busch, tagelangem Fahren ohne Gesprächspartner, endlosen Landschaften, hoher Luftfeuchtigkeit, Staub, tückischen Krankheiten, kleinen und großen Tieren, wahren Menschenmassen in den Städten und einer oft unberechenbaren Sicherheitslage hat er nach 23.000 Kilometern Fahrt quer durch 16 Länder Kapstadt erreicht, das Ziel seiner Reise.
Zusammenstoß mit einer Kuh
Seine Begegnungen mit Ethnien, die weit ab von touristischen Pfaden noch wie in der Steinzeit leben, der Crash mit einer Kuh, der Angriff eines Elefanten, das Durchqueren einer ganzen Regenzeit und die herzzerreißend lieben Menschen sind Erinnerungen, die Matthias Mesletzky nie vergisst – und die es Wert sind, erzählt zu werden. So ist aus all seinen Reisenotizen das Buch „Allein durch Afrika“ entstanden, aus dem der Autor am 1. Juni in der Stadtbibliothek Spandau liest und viele Bilder zeigt. Inhalt seiner kurzweiligen Texte ist dabei aber nicht die Beschreibung von Sehenswürdigkeiten, sondern seine ganz persönliche Sicht auf den widersprüchlichen Kontinent. Matthias Mesletzky beschreibt die vielen Begegnungen mit vollkommen unterschiedlichen Menschen genauso detailliert wie seine Befindlichkeiten auf der Reise. Befindlichkeiten, die man nur hat, wenn man allein reist und von einer unbändigen Neugierde angetrieben wird.
Die Lesung beginnt am 1. Juni um 19 Uhr im Lesecafé der Stadtbibliothek, Carl-Schurz-Straße 13. Der Berliner Autorenlesefonds finanziert die Lesung, der Eintritt ist somit frei. Plätze können unter 902 79 55 11 reserviert werden. uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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