65 Jahre: Reise in die Heide zum Jubiläumsfest geplant

Siegried Strege mit seinem Arbeitsbuch und Briefmarken der Luftbrücken-Zeit. | Foto: Schindler
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Spandau. Zum 65. Jubiläum des Endes der Luftbrücke am 27. August schlägt Spandau eine Brücke ins niedersächsische Faßberg. Von dort aus wurden während der Luftbrücke fast 540 000 Tonnen Kohle zum Flugplatz Gatow geflogen.

Den Anfang machte Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) am 25. Juni im Kulturhaus Spandau, Mauerstraße 6: Er überreichte dem Faßberger Bürgermeister Frank Bröhl (parteilos) ein Kohlestück, in das der Berliner Bär eingraviert ist. Mit dabei waren 15 Zeitzeugen, die sich nach einem Aufruf im Spandauer Volksblatt gemeldet hatten, und die von ihren Erlebnissen während der Luftbrücke berichteten. Vom 26. bis 28. August werden Spandauer Bürger mit Kleebank nach Faßberg reisen, um an den dortigen Feierlichkeiten zum Luftbrücken-Jubiläum teilzunehmen.

Der Fliegerhorst Faßberg war einer der wichtigsten Pfeiler der Luftbrücke. Britische und amerikanische Flugzeuge flogen von dort knapp 540 000 Tonnen Kohle zum Flugplatz Gatow. Statistiken zählten bis zu 450 Starts und Landungen pro Tag in Faßberg. Seit 1990 gibt es dort eine Erinnerungsstätte. Heute ist der Fliegerhorst technisches Ausbildungszentrum der Luftwaffe.

Das Luftbrückenjubiläum wird in Faßberg mit britischen und amerikanischen Veteranen gefeiert. Zudem präsentiert dort die Stiftung Luftbrückendank ihre Ausstellung "Friends Always". In Modellgröße werden auch Szenen aus Gatow gezeigt, so deren Geschäftsführer Heinz-Gerd Reese. Unter anderem ist zu sehen, wie von den Fliegern herangeschaffte Kohle von Traktoren zur Havel gebracht und dort in Schiffe geschüttet wurde.

Auch eine sehr explosive Angelegenheit ist im Modell zu sehen: "Mit den Flugzeugen wurde Benzin angeliefert. Es wurde von den Flugzeugen abgepumpt, wobei darauf geachtet werden musste, dass keine explosive Mischung entstand. Das Benzin wurde dann von Gatow über eine Pipeline an die Havel gepumpt", erklärt Reese.

Mit der Verladung von Kohle war in Gatow unter anderem Siegfried Strege beschäftigt. Der Berliner des Jahrgangs 1928 lebte nach dem Tod seiner Mutter im Waisenhaus Alte Jakobstraße, war im Zuge der kriegsbedingten Schulverlagerung an verschiedene Orte in Deutschland und Österreich gekommen und hatte als 16-Jähriger den Volkssturm in Berlin erlebt. Als dann für den Erhalt der Freiheit Berliner Arbeitskräfte gesucht wurden, meldete er sich freiwillig. Später erhielt er dafür eine Auszeichnung. Er brachte zum Termin mit Bürgermeister Kleebank sein Arbeitsbuch mit.

Der Preis für Busfahrt und Unterkunft in Faßberg wird je nach Anzahl der Teilnehmer bei unter 100 Euro liegen.

Spandauer, die an der Feier in Faßberg teilnehmen möchten, sollten sich im Bürgermeisterbüro unter 902 79 23 00 oder an buergermeister@ba-spandau.berlin.de melden.
Christian Schindler / CS
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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