Kaum Achtung vor Anwohnergarten: Langfinger im grünen Idyll

Tanja Radke, Maria Nierschl und Claudia Berg kümmern sich liebevoll um den Erlebnisgarten Mittelstraße. | Foto: Christian Schindler
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Spandau. Der über zwei Eingänge von der Mittelstraße zugängliche Erlebnisgarten mit Spielplatz ist beliebt in der Nachbarschaft. Doch auch Langfinger bedienen sich hier gerne.

Tanja Radke prüft den Entwicklungsstand der sibirischen Birnchen. Aus den kleinen grünen Früchten, die wie Birnen aus einem Kaufmannsladen für Kinder aussehen, werden noch richtige Tomaten. „Das ist eine besonders robuste Art“, sagt Radke, die für den Verein Kompaxx den Erlebnisgarten in der Neustadt betreut.

Er entstand, als sich Anwohner im Rahmen des Quartiersmanagements Gedanken machten, wie die Neustadt schöner gestaltet werden kann. Die ehemalige Brachfläche hinter den Häusern der Mittelstraße geriet dabei schnell in den Blick. In drei Jahren entstand ein Garten, an dem sich viele Anwohner beteiligten. 2015 kam noch ein neuer Spielplatz hinzu.

Doch das öffentliche Grün verführt nicht nur zum Genießen der Natur. So ist sich Tanja Radke nicht sicher, ob die sibirischen Birnchen den Reifezustand erreichen. Nicht etwa wegen ungünstigen Wetters, sondern weil Menschen einfach Früchte abreißen. So ist es kürzlich der großen Sonnenblume im Zentrum ergangen, von der nur noch der Stiel übrig blieb. Die Anwohnerinnen, die sich um den Garten kümmern, haben ein Klagelied daran gehängt. Wirkung zeigt es offenbar wenig: Auch Gartengeräte sind in jüngster Zeit abhanden gekommen.

Dabei sollen eigentlich nur die ernten, die hier auch arbeiten. Zumal die Früchte auch Mittel sind, Kitagruppen an gesunde Ernährung heranzuführen.

Drei Jahre erfolgreiche Arbeit

Dabei nahm die Entwicklung des Gartens zunächst einen guten Weg. „Drei Jahre hat es gedauert, bis aus der Brache Gartenland wurde“, sagt Maria Nierschl. Die 94-jährige ehemalige Bergbäuerin ist 1989 von München nach Spandau gezogen, und sie ist jetzt dankbar, dass sie ihre Gartenleidenschaft ausleben kann. „Drei weitere Jahre noch, und das hier ist echter Ackerboden“, sieht sie in die Zukunft. Ihre Kohlpflanzen gedeihen schon sehr gut, vielleicht auch dank der rund 100 Gartenbücher, mit denen Maria Nierschl ihre praktische Erfahrung theoretisch erweitert hat.

Trotz der Rückschläge machen die Gartenaktivisten jedenfalls weiter. Wer ihnen helfen will, trifft sie dienstags von 16.30 bis 18 Uhr und freitags von 10 bis 12 Uhr vor. Auch Spenden von Pflanzen oder Gartengeräten sind willkommen. CS

Interessenten wenden sich an kompaxx@kompaxx.de.
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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