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Wann wird Angst zu einer Krankheit?

Angst ist eine natürliche und biologisch im Organismus verankerte Reaktion auf eine reale oder vorgestellte Bedrohung und für das Überleben notwendig. Die körperlichen Prozesse wie die Ausschüttung von Adrenalin, eine erhöhte Wahrnehmung und die Versorgung der Muskeln mit mehr Blut laufen unbewusst ab und lassen sich nicht willentlich steuern. Der Körper bereitet sich auf Kampf oder Flucht vor. Zwischen dem Reiz, der die Angst auslöst, und der körperlichen Reaktion befindet sich als Bindeglied der Denkprozess, also die Bewertung der Situation. Diese Bewertung beinhaltet Erfahrungen, Erinnerungen, Gedanken, Vorstellungen und Erwartungen und ist entscheidend für den Umgang mit der aufkommenden und als unangenehm empfundenen Angst. Kurz gesagt, Angst entsteht im Kopf.

Ist die Situation überstanden, beginnt für den Körper eine Erholungsphase. Um die innere Balance wieder herzustellen, schüttet der Körper Noradrenalin aus, die Atmung normalisiert sich ebenso wie der Kreislauf, die Gedanken beruhigen sich. Dieser Ablauf der Angst bedeutet keine Gefährdung, ist der menschliche Körper doch auf solche kurzzeitigen extremen Belastungen gut vorbereitet.

Wann wird Angst zu einer ernsthaften Erkrankung?

Eine Angsterkrankung führt zu einer Fehlsteuerung der biologisch festgelegten Angst- und Stressreaktion. Sie bedeutet eine zunehmende Beeinträchtigung der persönlichen Lebensqualität. Bei Frauen sind Angsterkrankungen heute schon die häufigste psychische Störung. Bei Männern stehen sie nach Suchterkrankungen an zweiter Stelle der psychischen Krankheiten. 10% der Deutschen sind heute durch Angsterkrankungen in ihrem Alltag bereits eingeschränkt.

Merkmale einer Angsterkrankung sind:

– die Angst tritt unangenehm stark auf
– sie tritt häufig und langanhaltend auf
– der Betroffene verliert die Kontrolle über das Auftreten und den Verlauf von Ängsten
– Angst auslösende Situationen werden bewusst vermieden
– die empfundene Angst steht in keinem Verhältnis zum sie auslösenden Reiz

Unbehandelt kann sich eine Angsterkrankung zu einer so genannten generalisierten Angststörung entwickeln. Diese schwere Erkrankung ist gekennzeichnet durch:

– mehr als 6 Monate andauernde Ängste sowie Gedanken und Vorstellungen von Situationen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit so nie eintreten werden
– geringfügige Anlässe werden subjektiv als hoch belastend erlebt
– körperliche Unruhe, die Unfähigkeit, sich zu entspannen, Unwohlsein, Schlafstörungen, auftretendes Herzrasen und andere körperliche Symptome
– eine erhöhte, das normale Mass übersteigende Wachsamkeit
– das Denken ist nur auf die, imaginäre, Angstsituation und wie diese vermieden werden kann, gerichtet

Wie lässt sich eine Angsterkrankung behandeln?

So wie Angst eine vielschichtige und individuelle Erkrankung ist, sind auch die Behandlungsmöglichkeiten sehr differenziert. Kurz zusammengefasst, und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, sind folgende Behandlungsmethoden erfolgversprechend.
Zunächst muss eine organische Erkrankung durch den Arzt ausgeschlossen werden.
Auch ist eine ausführliche Anamnese durch einen Facharzt oder ausgebildeten Angstherapeuten notwendig, um die Ursachen der Angst zu benennen.

Bei manchen Angstpatienten ist die Expositionsstrategie erfolgreich. Dabei wird der Betroffene mit der seine Angst auslösenden Situation bewusst konfrontiert. Er lernt, seine Angst auszuhalten und empfindet das Gefühl, diese Situation ist nicht bedrohlich. So gewinnt er langsam die Kontrolle über seine Angst zurück. Die empfundene Hilflosigkeit weicht einer zunehmenden Sicherheit.

Eine andere Variante ist die kognitive Methode. Dabei werden die bei Angst auftretenden Gedanken durch Gesprächstherapie in eine positive Richtung gelenkt. Die kognitive Methode stammt aus der Verhaltenstherapie, der Betroffene ändert dadurch seinen Umgang mit der Angst. Die bei Angst auftretenden negativen Gedanken führen in die Sackgasse, dass die eigenen Möglichkeiten, die Situation zu bewältigen, als zu gering und nicht ausreichend eingeschätzt werden. Hilfreich hat sich bei der kognitiven Methode die Führung eines Angsttagebuches erwiesen, in dem der Betroffene seine Empfindungen und Gefühle notiert. Behutsam werden seine Gedanken in eine positive Richtung gelenkt, sein Selbstbewusstsein gestärkt und er bekommt die Kontrolle über seine Angst zurück.

Angstpatienten benötigen professionelle Hilfe, um aus dem Teufelskreis der Angst auszubrechen. Unbehandelt führt Angst oft in schwere Depressionen und sogar in Suizidgefahr.
Als Angstberater und Kursleiter für Progressive Muskelentspannung biete ich Ihnen an, in einem ersten unverbindlichen und kostenfreien Gespräch die Möglichkeiten einer professionellen Begleitung aus der Spirale der Angst kennen zu lernen.

Autor:

Angstberatung Berlin aus Spandau

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