Dieter Hallervorden hofft auf Finanzspritze für sein Schlosspark Theater

Dieter Hallervorden startet mit dem Schlosspark Theater nun schon in die neunte Spielzeit. | Foto: Hannes Caspar
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<span class="docTextLocation">Steglitz.</span> Vor fast zehn Jahren wäre wohl kaum jemand in Berlin die Wette eingegangen, dass das Schlosspark Theater 2017 noch immer von Dieter Hallervorden geleitet wird. Doch Ende August läutete der Comedian und Schauspieler die inzwischen neunte Spielzeit der Steglitzer Bühne ein. Und strahlte dabei große Zuversicht aus.

„Damals hatte man mir höchstens drei bis vier Monate gegeben“, erinnert sich Hallervorden, der seit 2008 das Theater betreibt. „Doch ich bin immer noch hier“, betont er nicht ohne Stolz.

Obwohl es in der Theaterkasse nicht gerade üppig klingelt und den Hausherrn durchaus Geldsorgen plagen, hat er einen abwechslungsreichen Spielplan mit etlichen Höhepunkten vorgestellt. Darunter sind fünf neue Eigenproduktionen mit namhaften und bekannte Schauspielern in den Hauptrollen. Unter anderem sind demnächst auf der Bühne zu erleben Anouschka Renzi in der Kameliendame und Wolfgang Bahro als Charlie Chaplin gemeinsam mit Brigitte Grothum in „Ein gewisser Charles Spencer Chaplin“. Auch Dieter Hallervorden selbst steht in dem Stück „Mosca und Volpone“ wieder auf der Bühne. Katharine Mehrling wird in „Die Wahrheit“ und noch im September in der Wiederaufnahme von „The End of Rainbow“ als Judy Garland zu erleben sein.

Ihre Premiere an einem Theater im Westen der Stadt feiert Carmen-Maja Antoni. Sie ist nicht nur aus den Krause-Filmen einem großem Publikum bekannt. Seit 1976 gehört sie zum Berliner Ensemble. Von der Brecht-Bühne hat das Schlosspark Theater auch die Inszenierung „Die Kleinbürgerhochzeit“ von Philip Tiedemann übernommen. Sie lief dort 17 Jahre lang. BE-Intendant Claus Peymann stimmte gern zu, das Stück nun in Originalbesetzung des BE am Schlosspark Theater zu zeigen. „Es wäre sonst in der Versenkung verschwunden“, sagt Hallervorden.

Prominente Namen seien für die Steglitzer Bühne unabdingbar, so Hallervorden. „Ohne Prominenz geht nichts“, sagt er, denn das Publikum gehe davon aus, dass immer mindestens eine prominente Person auf der Bühne steht. Es fehle an Neugierde und der Bereitschaft, sich auch mal auf etwas Neues und Unbekanntes einzulassen, bedauert Hallervorden.

Die insgesamt 362 Vorstellungen in der vergangenen Saison wurden von rund 100 000 Zuschauern besucht. Damit werden die Kosten bei weitem nicht gedeckt. Die Bühne wird vom Berliner Senat lediglich mit 300 000 Euro unterstützt. Vergleichbare Berliner Theater bekämen weit mehr, so Hallervorden. Die Kudammbühnen werden mit 800 000 Euro, das Renaissance-Theater mit 2,1 Millionen Euro subventioniert. „Wir können nur wieder auf Lotto-Mittel hoffen“, sagt Hallervorden. Doch die Entscheidung stünde noch aus. Bis dahin trägt er die Mehrkosten der gesamten Spielzeit aus seinem Privatvermögen. „Ich kann das Theater nicht einfach zu machen. Es ist ja wie mein Kind.“

Er hoffe, dass ihm zumindest weiterhin Mietfreiheit gewährt wird. Das Schlosspark Theater gehört dem Land Berlin. Es wird demnächst entscheiden, wie es mit dem Haus in Steglitz weitergeht. Dieter Hallervorden bleibt Optimist, wie er sagt. Immerhin arbeite er seit Jahren unentgeltlich und buttert jede Saison einen Betrag zum Etat der Bühne dazu. KaR

<div class="docTextServiceText">Weitere Informationen zum Spielplan des Schlosspark Theaters, Schloßstraße 48, gibt es im Internet auf <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.schlosspark-theater.de">www.schlosspark-theater.de</a></div>

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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