Matthäuskirche erhält neue Krone und öffnet zum Tag des offenen Denkmals

11. September 2016
11:00 Uhr
ev. Matthäus-Kirche, 12165 Berlin
Noch ist der Kirchturm der Matthäus-Kirche eingerüstet. Am 11. September sollen erstmals nach zwei Jahren Sanierung  die Glocken wieder läuten. | Foto: K. Menge
  • Noch ist der Kirchturm der Matthäus-Kirche eingerüstet. Am 11. September sollen erstmals nach zwei Jahren Sanierung die Glocken wieder läuten.
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Steglitz. Mitte August 2014 hatte Rajah Scheepers ihr Amt als Pfarrerin der evangelischen Matthäuskirche angetreten. Die Glocken hat sie noch nie gehört. Am 11. September sollen sie nach langem Schweigen erstmals wieder ertönen. Dann wird auch der renovierte Turm mit einem neuen Kreuz bekrönt.

„Zwei Jahre haben die Glocken geschwiegen. Jetzt freue ich mich darauf, sie endlich zu hören“, freut sich Rajah Scheepers. Grund war die Baufälligkeit des Kirchturms. Er musste aufwendig saniert werden. Um das zu finanzieren, sind seit November 2014 rund 900 000 Euro von Spendern und Stiftungen gesammelt worden. Im Jahr darauf konnten die Arbeiten beginnen. Seit November 2015 sind exakt 4115 Steine ausgetauscht worden. Es wurden rund 22 680 Fugen ausgefräst, zirka 60 Meter Risse verpresst und etwa 400 Edelstahlanker gesetzt und zwei Tonnen Strahlsand verarbeitet, informiert die Pfarrerin. „Insgesamt sind außerdem 15 Kubikmeter Schutt abgefahren worden, der Aufzug ist etwa 1600 Mal rauf- und runter gefahren und es wurden rund 800 Kaffeebecher leergetrunken“, vervollständigt sie die Bilanz.

Zum Festgottesdienst am 11. September um 9.30 Uhr hält Bischof Markus Dröge die Festpredigt. Um 10.30 Uhr erhält der frisch renovierte Turm auch ein neues Kreuz. Dieses wurde neu geschmiedet und dem neo-gotischen Original-Kreuz von 1880 nachempfunden. Außerdem glänzt es wieder golden, genau wie das vergoldete Kreuz aus dem Jahr 1931, das im Zusammenhang mit der damaligen Turmsanierung neu angefertigt wurde.

Wo das Kreuz von 1880 geblieben ist, weiß heute niemand mehr. Bei der Sanierung der Turmspitze wurde Anfang Juli eine Schatulle geborgen, in der Zeugnisse aus der Vergangenheit wie alte Urkunden, Fotos, Münzen und Zeitungsausschnitte enthalten waren. Anhand dieser Unterlagen konnte das neue Kreuz geschmiedet werden. In die Kugel des neuen Kreuzes wird eine Schatulle mit Dokumenten der heutigen Zeit eingesetzt. Die im Juli gefundene Schatulle und sämtliche darin enthaltene Unterlagen werden ausgestellt.

Anlässlich des Tags des Offenen Denkmals ist die Matthäus-Kirche, Schloßstraße 44, am Sonnabend von 8.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. Um 9, 11 und 16 Uhr werden Führungen angeboten. Am Sonntag kann das Gotteshaus von 11 bis 17.30 Uhr besichtigt werden. Führungen gibt es um 11 und um 12 Uhr. KM

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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