Der Senat trocknet den Botanischen Garten finanziell aus

Brigitte Zimmer ist die Vorsitzende des Vereins der Freunde des Botanischen Gartens und Botanischen Museums. Der Verein wird in diesem Jahr 30 Jahre alt. | Foto: K. Rabe
  • Brigitte Zimmer ist die Vorsitzende des Vereins der Freunde des Botanischen Gartens und Botanischen Museums. Der Verein wird in diesem Jahr 30 Jahre alt.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

Lichterfelde. Elf Gründungsmitglieder hoben 1987 den Verein der Freunde des Botanischen Gartens und Botanischen Museums (BGBM) aus der Taufe. Inzwischen zählt der Verein 785 Mitglieder. Am 6. April feiert er sein 30-jähriges Bestehen.

„Die Hilfe von Freunden und Mäzenen ist heute für den Botanischen Garten und das Botanische Museum Berlin sehr wichtig“, sagt Brigitte Zimmer, Professorin und Doktorin der Biologie. Die ehemalige Mitarbeiterin im BGBM ist seit zehn Jahren Vorsitzende des Vereins. Mitglied ist sie schon seit 1991. Die Grundfinanzierung des BGBM sei seit 20 Jahren nicht ausreichend. „Der Zustand einiger Gartenbereiche hat sich sichtbar verschlechtert. Das macht uns Sorgen“, betont Zimmer. Der Verein frage sich, warum der Berliner Senat nichts unternimmt, um die finanzielle Situation der über 300 Jahre bestehenden, denkmalgeschützten und weltweit anerkannten wissenschaftlichen Institution zu verbessern.

Finanzielle und und vor allem personelle Schwierigkeiten sind auch der Grund dafür, dass das frisch sanierte und gerade fertiggestellte Victoria-Gewächshaus nicht bepflanzt werden kann. Hier kann der Verein allerdings nicht helfen: „Wir dürfen keine Stellen finanzieren“, erklärt die Vorsitzende.

In der Vergangenheit konnten jedoch durch Mitgliedsbeiträge und Spenden zahlreiche Projekte mit jährlich 50 000 bis 90 000 Euro unterstützt werden. Es konnten auch Projekte angeschoben werden, die sonst nicht realisierbar gewesen wären. „Bedeutend war unter anderem die Finanzierung des Besucherinformationssystems im Großen Tropenhaus nach der Sanierung. Hier stellte der Verein 145 000 Euro zur Verfügung“, sagt Brigitte Zimmer. Regelmäßig werden auch Gastwissenschaftler im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Kuba und Karibik“ gefördert und Mittel zur Archivierung und Digitalisierung historischer Sammlungen und für Sammelreisen bereitgestellt.

Einige Mitglieder sind über ihre Mitgliedschaft hinaus auch ehrenamtlich in der Institution tätig.

Aber auch der Verein der Freunde des Botanischen Gartens und Botanischen Museums hat Nachwuchssorgen. „Uns fehlen jüngere Mitglieder“, sagt Zimmer. Im Jubiläumsjahr möchte der Verein verstärkt auf sich aufmerksam machen und neue Freunde gewinnen. So wurde ein kleines Beet am Hauptweg mit Konrade angelegt. „Die Konrade ist die Pflanze im Logo des Vereins“, erklärt die Vereinsvorsitzende. Wenn die Pflanze in leuchtendem Weiß-violett blüht, werde das Beet ein Hingucker sein und die Aufmerksamkeit der Besucher auf den Verein lenken.

Um mehr jüngere Leute und Familien für den Botanischen Garten und das Botanische Museum zu interessieren, gibt es neuerdings eine Familienkarte. Von der Mitgliedskarte, die auch als Eintrittskarte gilt, profitieren auch Kinder und Enkel. „Der Eintritt in den Garten ist für Mitglieder kostenlos und für viele Veranstaltungen gibt es für sie Ermäßigungen und andere Vorteile. Eine Mitgliedschaft lohnt sich also auch für jeden Einzelnen“, wirbt Brigitte Zimmer. KaR

Weitere Informationen zum Förderverein gibt es unter  838 50 48, E-Mail: freunde@bgbm.org und auf www.bgbm.org/BGBM/freunde.
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 179× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 135× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 187× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.522× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.