Park Leonore verschwindet: Senat hält am Bau eines Flüchtlingsheims fest

Lankwitz. Die Bürgerinitiative „Park Leonore“ hat trotz massiver Unterstützung aus dem Bezirk den gleichnamigen Park nicht retten können. Der Senat bleibt bei seiner Entscheidung und baut in der Grünanlage modulare Flüchtlingsunterkünften (MUF) für 450 Menschen.

Bis Ende Februar werden fast alle Bäume des kleinen Parks auf dem Vivantes-Gelände hinter dem Seniorenheim „Haus Leonore“ gefällt. Eine mehr als einhundert Jahre alte Grünanlage verschwindet. Die bezirkliche Verwaltung hat die Fällgenehmigung erteilt. „Wir haben keine Handhabe, das Vorhaben zu verhindern“, stellt Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) fest. Das Grundstück befindet sich nicht im Eigentum des Bezirks.

Immerhin hält die Bürgermeisterin ihrer Verwaltung zugute, dass „mehrere Bäume“ gerettet werden konnten. „Wir haben einen Kompromiss erreicht, weil wir uns konstruktiv verhalten haben“, erklärt die Bürgermeisterin. Konkret bleiben fünf Bäume, darunter eine alte Eiche stehen. Allerdings räumt Kotowski ein, dass dieser Kompromiss keine gute Lösung ist. Er sei aber besser, als wenn der Park komplett vernichtet worden wäre, betont sie. Dies wäre laut der Bürgermeisterin geschehen, wenn der Senat das Verfahren an sich gezogen hätte.

Mit Verständnislosigkeit reagierte die Bürgerinitiative „Park Leonore“ auf die Entscheidung des Senats. „Wir fühlen uns getäuscht“, sagt Gabilotte Lanzrath von der Initiative. Die BI hatte sich von Anfang an für den Erhalt des gesamten Parkes stark gemacht hat und vorgeschlagen, auf einem Stück Brachland auf dem selben Gelände bestehende und zurzeit leerstehende Gebäude auszubauen. Die beteiligten Senatsverwaltungen lehnten die Idee jedoch aus Kosten- und Zeitgründen ab.

Der Begründung des Senats schenkt die Initiative keinen Glauben. „Es geht ganz sicher nicht in erster Linie um schnelle Hilfe für Geflüchtete aus Notunterkünften, sondern vielmehr darum, dass Vivantes langfristig beabsichtigt, die Liegenschaft gewinnbringend zu veräußern“, vermutet Lanzrath. Die Interessen der Bewohner des Pflegeheimes würden missachtet, für die der Park ein Refugium sei. Auch werde jüdisches Kulturerbe ignoriert. Der Park gehört zur ehemaligen Nervenklinik des jüdischen Sanitätsrates James Fraenkel. KaR

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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