Schausteller sorgen sich um ihr Geschäft: Senat plant Containerdorf auf Festplatz

Stehen bald Flüchtlingscontainer auf dem Zentralen Festplatz? | Foto: Dirk Jericho
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Wedding. Die aktuelle Liste vom Senat, wo in Berlin die geplanten 30 Containerdörfer und 60 feste Gebäude für jeweils etwa 500 Flüchtlinge entstehen sollen, schreckt auch den Schaustellerverband auf. Denn ein Standort für ein Containerdorf ist mit der Adresse „Kurt-Schumacher-Damm 207, 209, Kol. Plötzensee“ angegeben.

Bebauung am Rand

Das ist die Anschrift von Berlins Zentralem Festplatz, der 60 000 Quadratmeter großen Rummelfläche am Flughafen Tegel. In einem Brief vom 26. Februar an Bürgermeister Christian Hanke (SPD) drücken Michael Roden, Chef des Berliner Schaustellerverbandes, und Carsten Langenfeld, Geschäftsführer der Festplatz Verwaltungs GmbH, ihre „allergrößte Sorge“ aus. Ihnen ist nicht klar, wo genau der Senat das Flüchtlingsdorf errichten will. Eine klärende Antwort hat Langenfeld bisher von Hanke nicht bekommen, wie er sagt. Hanke hat gegenüber der Berliner Woche das Areal mit „Rand des Zentralen Festplatzes“ bezeichnet.

Derzeit steht auf dem Rummelplatz das riesige Zelt vom Zirkus des Horrors. Am 23. März beginnt das 46. Berliner Frühlingsfest mit Fahrgeschäften, Schießbuden, Zuckerwatte und Partyspaß. Schwer vorzustellen, wie die bunte Blinkerwelt mit Flüchtlingen zusammenpassen soll, die vor Krieg und Elend geflohen sind. Im Juni und Juli drehen sich die Karussells des Deutsch-Französischen Volksfestes. Bis Oktober folgen vier weitere Feste. „Auf dem Gelände ist einfach kein Platz“, sagt Langenfeld. Außerdem sind 6000 Quadratmeter ganzjährig an einen Parkplatzbetreiber für Flugpendler und an ein Autokino vermietet. Am Betrieb des Festplatzes hängen eine Vielzahl von Existenzen, heißt es in dem Brief. Die Liste mit der Festplatzadresse sorge jetzt für „große Verunsicherung“. Es gibt bisher auch keinen Wachschutz für das Gelände, sagt Langenfeld. Darüber müsste man dann eventuell nachdenken.

Suche nach Alternativen

Auch Eva Henkel, Sprecherin von Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen, kann nicht sagen, welche Flächen der Senat genau im Auge hat. „Das müsste aber dort machbar sein, an anderen Standorten ist alles viel enger“, sagt sie. Henkel bestätigt jedoch, dass der Bezirk nach Alternativen sucht. Eine mögliche Fläche für ein Containerdorf könnte auch die Brache am Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal sein. Das Areal südlich des Stadions an der Allée du Stade wäre etwas abseits vom lärmenden Rummelplatz. Bisher weiß niemand, an welcher Stelle die Flüchtlingscontainer stehen werden. Die temporären Dörfer sollen ab Mai aufgebaut werden. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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