Tempelhof. Unter dem Stichwort „Neue Mitte Tempelhof“ soll der Kiez rund um das Rathaus umgestaltet und attraktiver werden. Im Luise-Henriette-Gymnasium, Germaniastraße 4, findet am 8. Juli ab 14 Uhr die zweite Bürgerinformationsveranstaltung zum Thema statt.
„Es gibt umfangreichen Handlungsbedarf." So der Kernsatz einer von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung initiierten Untersuchung der baulichen und sonstigen Gegebenheiten. Wie die Berliner Woche berichtete, stellten die Städtebauexperten von der beauftragen Planergemeinschaft für Stadt und Raum als erstes „vielfältige städtebauliche Missstände“ fest. Problematischer Schwerpunkt sind die überwiegend stark sanierungsbedürftigen öffentlichen Einrichtungen, die zudem „den heutigen und zukünftigen Nutzungsanforderungen nicht mehr gerecht“ werden, so die Experten. Damit sind vor allem die Bezirkszentralbibliothek und das Stadtbad an der Götzstraße gemeint. Von Abriss und Neubau ist die Rede.
Insgesamt wird das zirka 55 Hektar große Untersuchungsgebiet Alt-Tempelhof/Germaniastraße im Norden, durch die Bebauung östlich der Felixstraße im Osten, der Albrechtstraße im Süden und den Alten Park/Reinhardtplatz und Reinhardstraße im Westen begrenzt. In diesem Bereich leben rund 4100 Menschen in rund 2270 Wohnungen. Dazu kommen 103 Kleingartenparzellen der Laubenkolonie „Feldblume 1915“, direkt hinter dem Rathaus Tempelhof. Manfred Schmidt – er bewirtschaftet seine Parzelle seit knapp 45 Jahren – wollte nun im Rahmen der BVV-Bürgerfragestunde wissen, ob die Fläche der „Feldblume“ durch die Baumaßnahmen verändert beziehungsweise verringert werde.
Der für Stadtentwicklung zuständige Stadtrat Jörn Oltmann (Grüne) antwortete, dass er nur „den derzeitigen Arbeitsstand wiedergeben“ könne, nach dem die Kolonie aber „weitgehend erhalten“ bleibe. Der Laubenpieper fürchtet nun, dass zwar die Fläche, aber nicht die Kolonie überleben wird. Schmidt will nämlich auch wissen, wo, wenn Bibliothek und Bad abgerissen und neu gebaut werden, die „wohl nicht unerhebliche Baulogistik“ rundherum stattfinden wird. Zum Beispiel, wo die Baukräne aufgestellt und wie der Baustellenverkehr zum An- und Abtransport der Materialien abgewickelt werden soll. Fragen, die auch der Stadtrat derzeit noch nicht abschließend beantworten kann. Manfred Schmidt und die anderen Laubenpieper hoffen nun, nach der Veranstaltung am 8. Juli „etwas schlauer“ zu sein. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.