Tempelhof. Im Rathaus Tempelhof wird am 3. November eine ungewöhnliche Ausstellung mit dem Titel „Entwicklungsarbeit trifft Kunst – Frühe Satellitenbilder von vier Kontinenten“ eröffnet. Die von Kulturstadträtin Jutta Kaddatz zelebrierte Vernissage beginnt um 16 Uhr, der Eintritt ist frei.
20 Aufnahmen von der amerikanischen, asiatischen, afrikanischen und europäischen Erdoberfläche, die zwischen 1983 und 1991 von militärisch gesteuerten US-Satellitenkameras gemacht wurden, die die Erde in einer Entfernung von 910 beziehungsweise 705 Kilometern umkreisen, werden in der ersten Etage des Rathauses am Tempelhofer Damm 165 präsentiert. Das sind zum Beispiel die Berliner Mauer, die brennenden Ölquellen in Kuwait oder die Umweltkatastrophe von Rio de Janeiro zu erkennen.
Die Fotos strahlen zwar eine spezielle Ästhetik aus, aber ihre Bedeutung sowie die jeweilige Lage- und Ortsbestimmung dürfte nicht für jedermann beziehungsweise nur von den wenigsten Betrachtern auf den ersten Blick zu entschlüsseln sein. Damit sich die Betrachter orientieren können, hat Joachim Pohlmann noch eine mit nummerierten Fähnchen abgesteckte Weltkarte dazu getan. Jedes Fähnchen markiert ein Bild mit der jeweils entsprechenden Ortsangabe. Zum Beispiel Berlin: Erst beim genaueren Hinsehen wird deutlich erkennbar, wie sich einst die Mauer durch die Stadt schlängelte.
Die Herkunft der aus ungewöhnlicher Perspektive entstandenen Aufnahmen: Eine Forschungsgruppe der Freien Universität, Institut für Angewandte Geologie, Abteilung Fernerkundung, gehörte mit zu den ersten Wissenschaftlern, die derartige Aufnahmen ausdrucken, für zivile Zwecke nutzen, bearbeiten und klassifizieren durften. Zu der Gruppe zählte auch der promovierte Geologe Joachim Pohlmann aus Mariendorf. „Wir benutzten die Bilder hauptsächlich zur Raumplanung und Entwicklungsarbeit unter geologischen Gesichtspunkten“, so Pohlmann zur Berliner Woche.
Für die Ausstellung hat Pohlmann (69) eine Auswahl wieder hervorgekramt und gerahmt. Der Pensionär ist übrigens auch an exponierter Stelle in der Tempelhof-Schönberger Seniorenvertretung aktiv und versteht die Ausstellung auch als „ein Dankeschön“ an die vielen Älteren, die sich an der Seniorenvertretungswahl beteiligt und mithin auch ihn gewählt haben. Die Ausstellung ist im November montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr zu besichtigen. Danach ist eine Wanderausstellung durch die bezirklichen Senioreneinrichtungen angedacht. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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