Damwildherde führerlos: Hirsch verstorben / Bezirksamt verhängt Fütterungsverbot

Der Hirsch der Damwildherde im Franckepark ist höchstwahrscheinlich an falscher Fütterung von Parkbesuchern verendet. | Foto: HDK
  • Der Hirsch der Damwildherde im Franckepark ist höchstwahrscheinlich an falscher Fütterung von Parkbesuchern verendet.
  • Foto: HDK
  • hochgeladen von Horst-Dieter Keitel

Tempelhof. Die kleine Damwildherde im Tiergehege im Franckepark hinter dem Rathaus Tempelhof hat ihren Anführer verloren. Trotz tierärztlicher Behandlung ist Mitte September unerwartet der Hirsch gestorben.

Veterinärmediziner von der Freien Universität (FU) haben den Kadaver untersucht und festgestellt, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit eine akute Magen- und Darmentzündung die Todesursache war, vermutlich durch falsche, von uneinsichtigen Parkbesuchern verfütterte Lebensmittel (zum Beispiel Brot oder Kuchen) verursacht. Darüber hinaus wurden im Pansen des Tieres ein großes Knäuel aus Kunststoffstricken und Reste von Plastiktüten gefunden.

Der Fachbereich Grünflächen hat aus diesem Anlass für die Parkbesucher ein Fütterungsverbot erlassen. „Damwild gehört zu den Wiederkäuern, deren natürliche Nahrung aus Gräsern, Kräutern, Rinde, Eicheln, Bucheckern, Kastanien und im geringen Maße aus Früchten und Getreide besteht“, erklärt der für die Grünflächen im Bezirk zuständige Baustadtrat Daniel Krüger (CDU) und fügt hinzu: „Auch wenn es dem Menschen Freude bereitet, Tiere zu füttern, die Folgen können für das Tier verheerend sein.“ Futterspenden, beispielsweise rohes Gemüse, Äpfel, Eicheln und Kastanien, werden jedoch weiterhin gern in der Futtertonne am Eingangstor des Tiergeheges entgegengenommen. Mitarbeiter der Behörde begutachten und sortieren die Sachen vor der Fütterung. Es ist geplant, demnächst insgesamt etwa zehn Tiere in ein Wildtiergehege nach Brandenburg umzusetzen. „Dieses ist notwendig, da sich das Rudel durch Nachwuchs auf 20 Tiere vermehrt hat. Das Gehege ist auf Grund seiner Größe für maximal zehn Tiere geeignet“, so der Stadtrat.

Den noch verfügbaren Unterlagen zufolge waren im Juni 1929 zwei Rehe und acht Fasane für das Wildgehege im Tempelhofer „Regierungs“-Park direkt hinter dem Rathaus Tempelhof angeschafft worden. 1930 wurde das eingezäunte Gehege von 500 auf rund 1000 Quadratmeter verdoppelt. Dabei ist es bis heute geblieben. 1933 wurden acht Rehe, neun Fasane und ein Storch gezählt. Dann klafft eine jahrzehntelange Lücke in den Aufzeichnungen. Erst ab 1979 kommen die Tiere in den Tempelhofer Behördenunterlagen wieder vor. HDK

Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 475× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 441× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 392× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 423× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.740× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.