Modernisierung am Alboinplatz abgeschlossen

Seit 1930 wohnt Eveline Wagner am Alboinplatz. Nun ist sie froh, dass ihre Wohnung saniert wurde. | Foto: KT
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Tempelhof. Mit einem Fest für die Einwohner wurde am Alboinplatz die sechsjährige Modernisierung beendet. Die Wohnanlage ist ein Baudenkmal aus der Zeit der Berliner Moderne.

"Wir haben die alte Siedlung wieder flottgemacht", sagte degewo-Vorstandsmitglied Frank Bielka bei einem Rundgang. Jede zweite Wohnung der degewo am Alboinplatz steht unter Denkmalschutz. Die Häuser wurden in der Zeit zwischen 1929 und 1930 gebaut. Die Hälfte der 870 Wohnungen steht unter Denkmalschutz.

Entsprechend groß war die Herausforderung für die degewo, die 442 Wohnungen energetisch zu modernisieren. Mehr als 40 Millionen Euro hat die degewo investiert, um insbesondere Küchen und Bäder sowie die haustechnischen Anlagen wie Elektro, Sanitär und Heizung zu modernisieren. "Wir haben beispielsweise die alten Holzfenster aufgearbeitet und mit einer Wärmeschutzverglasung versehen", beschreibt Frank Bielka, einige der besonderen Maßnahmen an der Wohnanlage. Auch die alten Farben an den Häusern wurden nach alten Mustern wieder aufgetragen. "Der Charme der 20er Jahre sollte wieder hergestellt werden."

Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) wertete die abgeschlossene Sanierung als Beweis dafür, dass die kommunale Wohnungsgesellschaft nicht nur neue Wohnungen bauen will, sondern sich sehr intensiv um alte Häuser kümmert. Nun sei wieder eine Einheit zwischen dem denkmalgeschützten Park und der Wohnanlage hergestellt. "Das Thema Modernisierung kommt nicht zu kurz", erklärte Schöttler, "das sind dann auch die Wohnungen, die preiswert zu haben sind."

Für die Bewohner geht damit eine lange Bauzeit mit viel Lärm, Staub und Dreck zu Ende. Viele Mieter konnten bei der Sanierung nicht in ihren Wohnungen bleiben. In den vergangenen zwei Jahren lebten mehr als 375 Mieter für jeweils sechs Wochen in Umsetzungswohnungen. Doch die meisten von ihnen sind in ihre alten Wohnungen zurückgezogen.

Zu ihnen gehört auch die älteste Einwohnerin am Alboinplatz. Eveline Wagner kam 1930 als vierjähriges Mädchen mit ihren Eltern in die Siedlung. "Meine Eltern hatten die Bäckerei in der Blanken Helle", erinnert sie sich. "Heute ist dort eine Kiezkneipe."

Eveline Wagner wohnt immer noch in der Wohnung und ist seit 1949 degewo-Mieterin. Natürlich waren für sie die vergangenen zwei Jahre sehr anstrengend. "Aber ich habe sehr viel Hilfe bekommen." Jetzt fühlt sie sich sehr wohl in der sanierten Wohnung, die sie seit ihrer Kindheit kennt.

Die sanierten Wohnungen am Albionplatz werden sehr gut angenommen. Der Leerstand liegt aktuell bei 2,7 Prozent. Frank Bielka sagte, "das erleben wir überall, wenn wir modernisieren: Die Wohnungen sind anschließend heiß begehrt."

Klaus Tessmann / KT
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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