Darüber berichtete die Berliner Woche 2012 (I)

September: Björn Lindner als Naturranger gerettet. | Foto: HDK
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  • September: Björn Lindner als Naturranger gerettet.
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Tempelhof-Schöneberg. Das Jahr geht zu Ende. Wie immer blicken wir noch einmal kurz auf einige Berliner-Woche-Schlagzeilen der vergangenen zwölf Monate zurück.

Januar: Nach knapp zweijähriger Bauzeit wird am Kirchhainer Damm die erste Hälfte der neuen Fahrspur samt Fuß- und Radweg für den Verkehr freigegeben. Das zuvor zweispurige Teilstück der B 96 zwischen Lichtenrader Damm (Kreuzung Goltzstraße) und Landesgrenze wird vierspurig ausgebaut und ist voraussichtlich in wenigen Wochen fertig. Februar: Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) kündigt die Streichung von rund 160 der etwa 2000 Stellen in der Bezirksverwaltung an. In der Haushaltsplanung 2012/13 fehlen sieben bis acht Millionen Euro und die Ausgaben für Transferleistungen wie Erziehungshilfen oder Grundsicherung gehen vor.

März: Es beginnt mit Häuptling Winnetou: Der Tempelhofer Medienpoint in der Werderstraße entdeckt 2012 als Jahr der Jubiläen und zementiert seinen Ruf als Kulturort. Als erstes wird der 100. Todestag von Karl May gewürdigt, in den folgenden Monaten werden unter anderem "50 Jahre Beatles" und Rolling Stones sowie "775 Jahre Berlin" und vieles mehr gefeiert.

April: Das seit Jahren leerstehende und immer mehr im Verfall begriffene "Landhaus Lichtenrade" an der Bahnhofstraße wird im dritten Anlauf doch noch unter Denkmalschutz gestellt. Damit ist zwar das neue Einkaufzentrum, zumindest in der geplanten Form - verhindert, aber eine dauerhafte Rettung des historischen Landhauses ist trotzdem nicht in Sicht.

Mai: Das Unternehmensnetzwerk Großbeerenstraße startet das Pilotprojekt "Ringpraktikum", um Nachwuchsfachkräfte zu sichern. Die erste Runde - ein dreiwöchiges berufsorientiertes Betriebspraktikum in drei verschiedenen Firmen - absolvieren Neuntklässler der Gustav-Heinemann- und der Gustav-Langenscheidt-Oberschulen sowie der 7. Integrierten Sekundarschule.

Juni: Die ufa-Fabrik hat gleich dreifach Grund zum Feiern: Wiederinbetriebnahme des Theatersaals nach der Sanierung. Eröffnung der neuen Sommerbühne. Und schließlich der 33. Geburtstag der berühmten Tempelhofer Kulturfabrik an der Viktoriastraße. Am 9. Juni 1979 hatten rund 100 junge Leute das Gelände handstreichartig in Besitz genommen und bis heute gehalten.

Juli: Auf der Homepage des Bezirksamts sind die ersten knapp 100 Bewertungen von Lokalen und Gaststätten anzuklicken, die von der Lebensmittelaufsicht überprüft wurden. Der zuständige Stadtrat Oliver Schworck (SPD) kündigt an, dass auch die übrigen der rund 1800 Lokalitäten im Bezirk kontrolliert werden. Die ersten Gastwirte haben Widerspruch gegen die Veröffentlichung im Internet eingelegt.

August: Archäologen nehmen das erste von sechs Grabungsfelder auf dem Tempelhofer Feld in Angriff. In Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Institutionen, Gedenkstätten und Initiativen sollen insbesondere Zeugnisse der Zwangsarbeitslager und des KZ Columbiahaus auf dem ehemaligen Flughafengelände ausgegraben und dokumentiert werden.

September: Unsere ständige Berichterstattung über das drohende Ende von Björn Lindners Arbeit als Marienfelder Naturranger und der Aufruf von Stadtrat Oliver Schworck "Bürger müssen Druck machen", lösen gewaltige Reaktionen aus. Das Bezirksamt ist zum Handeln gezwungen und findet eine Möglichkeit, die Stelle zunächst für drei weitere Jahre zu sichern.

Oktober: Der evangelische Kirchkreis feiert den 50-jährigen Besitz des "Nagelkreuzes von Coventry" in der Martin-Luther-Gedächtniskirche, dem Mariendorfer Nagelkreuzzentrum. Nach der Zerstörung der Kathedrale von Coventry durch deutsche Bomber 1940 steht das aus Hufnägeln zusammengeschweißte Kreuz für die Idee der weltweiten Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg.

November: Ohne Ankündigung beendet die "Aktionsgemeinschaft Bahnhofstraße" alle Aktivitäten in der Einkaufsmeile. Der private Markthändler Joachim Jentsch springt spontan ein und organisiert in Windeseile den Weihnachtsmarkt. Auch das beliebte Wein- und Winzerfest sowie den "Tanz in den Mai" will Jentsch künftig durchführen.

Dezember: Der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde wird der Integrationspreis des Bezirks verliehen. Gemeinsam mit dem Internationalen Bund hatte sie die Ausstellung "Nach der Flucht. Leben im Übergangswohnheim Marienfelder Allee" konzipiert. Die Schau ist nach wie vor dort zu sehen.

Horst-Dieter Keitel / hdk
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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