TSV Tempelhof-Mariendorf feiert 125. Geburtstag

Schon auf dem Titelbild der Festschrift ist es sportlich. Vereinsmitglieder bilden das Jubiläumslogo. | Foto: Thomas Ostermann
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Tempelhof. Es begann 1889 in einer Kneipe: Ein Gruppe Männer in Sporthosen rückte Tische und Stühle beiseite, um Platz für akrobatische Bodenübungen zu schaffen. Das war sozusagen der Ursprung des heutigen Sportvereins TSV Tempelhof-Mariendorf, der das zum Anlass nimmt, in diesem Jahr 125-jähriges Jubiläum zu feiern.

Die Tempelhofer Turner der ersten Stunde bestanden aus zwei Gruppen. Eine gründete 1892 den Turnverein Tempelhof, die andere 1894 den Männerturnverein Tempelhof. Eine Turnhalle gab es nicht, die erste wurde erst 1902 in der Friedrich-Wilhelm-Straße errichtet.

Im Nachbardorf Mariendorf hatte der sportliche Fortschritt früher begonnen. Der Männerturnverein Mariendorf hatte sich schon 1898 in der Lankwitzer Straße eine Halle gebaut. Im Laufe der Zeit rückten die drei Vereine immer mehr zusammen, bündelten ihre Interessen und schlossen sich 1926 auch formell zusammen.

In der Vereinschronik heißt es: "Allerdings war es kein fester Block, eher ein loser Haufen. Es waren halt immer noch drei verschiedene Vereine, mit ihren Eigenheiten, ihren Eitelkeiten, ihren Besonderheiten. Die große Klammer fehlte. Keiner wollte auf den anderen zugehen." Der Turnverein Tempelhof hatte sich zwischenzeitlich in Turn- und Sportverein Tempelhof umbenannt und blieb im Berliner Turngau, die beiden anderen Vereine blieben beim Havelgau angedockt. War Turnen in der Anfangszeit noch reine Männersache, so durften inzwischen auch Frauen und Kinder an die Geräte.

Die beiden Turnhallen waren am Ende Zweiten Weltkrieg in Schutt und Asche gefallen und 1945 verboten die alliierten Sieger jegliche Vereinstätigkeit. Zwei Jahre später wurde das Verbot aufgehoben und am 4. Oktober 1947 wurde in der Aula der heutigen Maria-Montessori-Schule der "Turn- und Sportverein Tempelhof Mariendorf 1889" aus der Taufe gehoben.

1954 wurde 65-jähriges Jubiläum gefeiert, der TSV zählte knapp 1500 Mitglieder und 16 Turngruppen.

Inzwischen gab es auch die drei ersten neuen Sporthallen im Bezirk. Geturnt wurde hauptsächlich an Geräten. Dazu kamen unter anderem Handball, Faustball, Tischtennis, Fechten, Leichtathletik, Frauen-Gymnastik. Besonderes Augenmerk wurde und wird auf die Jugendarbeit gelegt. Nach einer zwischenzeitlichen Flaute zählt der Verein heute wieder über 1500 Mitglieder, rund die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche. Der TSV ist regelmäßig bei großen Sportveranstaltungen dabei und organisiert alle zwei Jahre das internationale Pfingstsportfest.

Vor etwa eineinhalb Jahren hat der Verein das Projekt "Kids in den Sportverein" gestartet, um Kinder mit verschiedenen Aktionen gezielt für den Sport zu begeistern. Es tut auch der Begeisterung keinen Abbruch, dass es kein konkretes Geburtstagsdatum gibt, sondern nur in etwa das Jahr. "Deshalb feiern wir das Jubiläum mit verschiedenen über das Jahr verteilte Veranstaltungen", so Vereinsmanager Alexander Berndt.

Mehr Informationen zum Verein unter www.tsvtm.de
Horst-Dieter Keitel / hdk
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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