Kupferstichkabinett und Städel zeigen Ausstellung zum Werk Maria Sibylla Merians

7. April 2017
10:00 Uhr
Berliner Kupferstichkabinett, 10785 Berlin
Diese Buschrose mit Miniermotte und Larve hat Maria Sibylla Merian 1679 gemalt. | Foto: Städel Museum – U. Edelmann – ARTOTHEK
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  • Diese Buschrose mit Miniermotte und Larve hat Maria Sibylla Merian 1679 gemalt.
  • Foto: Städel Museum – U. Edelmann – ARTOTHEK
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Tiergarten. Maria Sibylla Merian war eine außergewöhnliche Frau. Am 13. Januar vor 300 Jahren ist sie gestorben. Die Tochter des Frankfurter Verlegers und Kupferstechers Matthäus Merian der Ältere hinterließ ein atemberaubend schönes Werk. Es steht im Mittelpunkt der Sonderausstellung „Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes“, organisiert von Berliner Kupferstichkabinett und Frankfurter Städel Museum.

Die Schau mit rund 100 Werken widmet sich der naturgeschichtlichen Blumen- und Pflanzendarstellung in Zeichnung und Druckgrafik vom 15. bis 18. Jahrhundert und geht von den zentralen Arbeiten der Maria Sibylla Merian aus.

Eine Frau mit einem für ihre Zeit außergewöhnlichen Lebensweg: 1647 in Frankfurt am Main geboren, heiratete die Merian im Alter von 18 Jahren den Maler Johannes Andreas Graff und hatte in Nürnberg mit ihren Veröffentlichungen zu Botanik und Insektenkunde großen Erfolg. Sie trat der pietistischen Sekte der Labadisten bei, ließ sich nach 20 Ehejahren scheiden und reiste mit ihrer jüngeren Tochter Dorothea Maria zwei Jahre lang durch die damalige niederländische Kolonie Surinam in Südamerika. Ihre dort gemachten Entdeckungen über tropische Insekten fanden in ihrem zwischen 1702 und 1705 veröffentlichten Hauptwerk „Metamorphosis insectorum Surinamensium“ Eingang. Zunächst als große Naturforscherin und Künstlerin anerkannt, erlitt sie zwei Jahre vor ihrem Tod 1717 in Amsterdam einen Schlaganfall, der sie an den Rollstuhl fesselte. Sie starb mittellos und wurde in einem Armengrab beigesetzt, das heute nicht mehr existiert.

Neben den Arbeiten Maria Sibylla Merians zeigt die Ausstellung Blumen- und naturkundliche Werke ihrer Vorläufer, Zeitgenossen und Nachfolger und ihre vielfältigen künstlerischen Ausdrucksformen. Zu sehen sind florale Ornamentstiche unter anderem von Martin Schongauer, Apotheker- und Kräuterbücher des frühen 16. Jahrhunderts, Pflanzenstudien aus dem Umkreis von Albrecht Dürer, Naturstudien aus der Zeit um 1600 sowie Blumenbücher, die Merians Werk unmittelbar vorausgingen. Die Präsentation wird abgerundet von Blumenkompositionen von Barbara Regina Dietzsch und ihrem Umkreis aus dem 18. Jahrhundert und Beispielen der Blumendarstellung in der Zeit der Romantik. KEN

„Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes“ im Kupferstichkabinett am Mattäikirchplatz ist vom 7. April bis 2. Juli dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, sonnabends und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Diese Buschrose mit Miniermotte und Larve hat Maria Sibylla Merian 1679 gemalt. | Foto: Städel Museum – U. Edelmann – ARTOTHEK
Eine Deckfarbenmalerei auf Pergament ist Maria Sibylla Merians um 1670/1680 entstandenes Bild „Chinesische Vase mit Rosen, Mohn und Nelken. | Foto: bpk, Kupferstichkabinett, SMB/Dietmar Katz
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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