30 Jahre Sammlungsgeschichte der Berliner Volksbank im Kunstforum

Roland Nicolaus' "Am Schiffbauerdamm" von 2005. | Foto: VG-Bild-Kunst, Bonn 2016/ Peter Adamik
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  • Roland Nicolaus' "Am Schiffbauerdamm" von 2005.
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Tiergarten. Jubiläum und Abschied zugleich: In ihrer Ausstellung „bankArt“ wirft die Stiftung Kunstforum der Berliner Volksbank einen Blick zurück auf drei Jahrzehnte Sammlungsgeschichte. Mit der Schau verabschieden sich das Bankhaus und seine Ausstellungshalle aber auch vom bisherigen Standort am Berliner Zoo.

Doch noch einmal öffnet die Volksbank ihr Schatzkästlein in der Budapester Straße 35. Insgesamt 80 Werke von 47 Künstlern sind bis zum 24. Juli zu sehen. Höhepunkt ist die Präsentation des gesamten Sammlungsbestandes der Papierarbeiten des großen deutschen Grafikers und Zeichners Gerhard Altenbourg. Der „Bilderpoet“, wie ihn Kuratorin Janina Dahlmanns nennt, liebte die Natur und nächtliche Spaziergänge. In der Abgeschiedenheit seines Hauses und Gartens im thüringischen Altenburg schuf der 1926 als Gerhard Ströch geborene Bohemien seine „inneren“ Landschaften und Figuren, die im Laufe der Zeit immer abstrakter und stiller wurden. Die Volksbank zeigt ihre Altenbourg-Sammlung in dieser Form zum ersten Mal.

Nicht minder fesselnd sind die Skulpturen eines Horst Antes, Jahrgang 1936, der mit seinen Kopffüßlern berühmt wurde, eines schildernden René Graetz (1908-1974) deutsch-italienischer Abstammung, Staatskünstler der DDR – Schöpfer des Ehrenmals im KZ Sachsenhausen und des Wandbilds „Krieg und Frieden“ für den Palast der Republik – und doch gleichzeitig in den Reihen der DDR-Kulturpolitiker umstritten und angegriffen, oder des früheren Vizepräsidenten der Akademie der Künste, Rolf Szymanski (1928-2013).

„Außerdem werden zum ersten Mal Werke aus dem Nachlass des Berliner Malers Bertold Haag präsentiert“, so Stiftungsgeschäftsführerin Ines Zinsch. Die Stiftung betreut den Haag-Nachlass seit 2008. Gezeigt werden Werke von Werner Tübke, Mitbegründer der „Leipziger Schule“, und den aus ihr hervorgegangenen Künstler Wolfgang Mattheuer und Bernhard Heising, von Rainer Fetting sowie vom „Cézannisten von Prenzlauer Berg“, Harald Metzkes, aber auch neu Erworbenes, unter anderem von Carsten Kaufhold und Britta von Willert.

Die Kunstsammlung wurde 1985 von der genossenschaftlichen Grundkreditbank gegründet. Sie ging 1999 in der Berliner Volksbank auf. Die Sammlung, die zu den angesehenen Unternehmenssammlungen deutsch-deutscher Kunst nach 1950 zählt, umfasst heute rund 1450 Werke von 145 Künstlerinnen und Künstlern. Nach fast 100 Ausstellungen soll das Kunstengagement der Volksbank künftig an anderer Stelle fortgesetzt werden. Wo und ab wann steht noch nicht fest. KEN

Die Ausstellung „bankART“ ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am 29. Juni um 19 Uhr hält Dörte Döhl den Vortrag „Bertold Haag – Gegenstand und Abstraktion“. Der Eintritt zur Ausstellung kostet Fünf, ermäßigt vier Euro. Bankmitglieder, Kinder, Jugendliche und Schüler bis 18 Jahre haben freien Eintritt. Weitere Informationen unter  30 63 17 44.
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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