Der Waldpark Nikolskoe ist Denkmal des Monats April

Die Grafik von Peter Joseph Lenné zeigt das Gebiet des heutigen Waldparks Nikolskoe. | Foto: Abbildung: Ausstellungs-Katalog/Stiftung Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci, 1993
6Bilder
  • Die Grafik von Peter Joseph Lenné zeigt das Gebiet des heutigen Waldparks Nikolskoe.
  • Foto: Abbildung: Ausstellungs-Katalog/Stiftung Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci, 1993
  • hochgeladen von Ulrike Martin

Wannsee. Das Lenné-Jahr 2016 erinnert mit zahlreichen Veranstaltungen an das Werk des berühmten Garten- und Landschaftsarchitekten. Passend dazu hat der Bezirk den Waldpark Nikolskoe zum Denkmal des Monats April gekürt.

Peter Joseph Lenné (1789-1866) bedeutendste Schöpfungen sind der Schlosspark Klein-Glienicke und die Pfaueninsel. Aber er gestaltete auch das der Pfaueninsel gegenüber liegende Ufer – von der Glienicker Brücke über Krughorn, der Bucht von Moorlake und dem Bereich Nikolskoe bis zum Vorplatz der Pfaueninsel. Heute wird dieses Gebiet als Waldpark Nikolskoe bezeichnet.

König Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) verbrachte regelmäßig die Sommer auf der Pfaueninsel. Die gegenüberliegende Landseite mit steilen Uferhängen nutzten die Stolper Bauern als Weide, das Areal war baumfrei und glich einer Steppe. Dem Monarchen gefiel diese Ödnis nicht, also wurde Lenné mit der Verschönerung beauftragt. Unter Leitung des Hofgärtners der Pfaueninsel, Ferdinand Fintelmann (1774-1863) erfolgte eine abwechslungsreiche Bepflanzung mit Erschließung der Höhenwege und einer Uferpromenade, die auch heute noch Spazierstrecke von der Glienicker Brücke zum Fähranleger der Pfaueninsel ist.

Seiner Tochter Charlotte und seinem Schwiegersohn, dem russischen Thronfolger und späteren Zaren Nikolaus I. zu Ehren, ließ der König 1817 das Blockhaus Nikolskoe („dem Nikolai gehörig“) als Point de vue (frz. für Aussichtpunkt) errichten. Heute ist das Blockhaus eine beliebte Ausflugsgaststätte.

Ein zweiter Point de vue entstand 1837 mit der Kirche St. Peter und Paul – ebenfalls als Geschenk an den Zaren-Schwiegersohn. Die Kirche ist geschmückt mit russischen Stilelementen, Zwiebelturm und holzgeschnitzter Vorhalle. Offiziell diente das Gotteshaus den Bewohnern der Pfaueninsel.

Um die Baumaßnahme zu legitimieren, wurde auf der gegenüberliegenden Straßenseite die so genannte Königliche Freischule Nikolskoe gebaut. Bis in die 30er-Jahre besuchten sie die Kinder der Pfaueninsel und die im Schloss und in Nikolskoe lebenden Bediensteten. Heute wird das Gebäude mit italienisch anmutenden Stilelementen als Wohnhaus genutzt.

Hinter dem Schulhaus legte Fintelmann nach Lenné-Entwürfen einen kleinen Kirchhof an. Der König schenkte den Bediensteten von Nikolskoe und der Pfaueninsel würdige Grabstätten.

Das Anrecht, auf dem Friedhof beigesetzt zu werden, erlangt man noch heute durch 25-jähriges Wohnen auf der Pfaueninsel.

Text Uwe Schmohl/uma

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

18 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 170× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 147× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 214× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 596× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.