Betreiber vom DEVA stellte Schießplatz-Anlage vor

DEVA-Geschäftsführer Ingo Rottenberg (Mitte) bei der Geräuschmessung mit den CDU-Politikern Stefan Schlede (li.) und Karl-Georg Wellmann (re.) | Foto: M. Schmidt
  • DEVA-Geschäftsführer Ingo Rottenberg (Mitte) bei der Geräuschmessung mit den CDU-Politikern Stefan Schlede (li.) und Karl-Georg Wellmann (re.)
  • Foto: M. Schmidt
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Wannsee. Schüsse auch zur Gottesdienstzeit in Wannsee rufen den Unmut vieler Anwohner in der Bismarckstraße hervor. Sie fühlen sich in ihrer Sonntagsruhe gestört. Deshalb lud der Betreiber der Anlage jetzt auf Initiative von CDU-Politikern zur Besichtigung.

Der Stahnsdorfer Damm südlich der Bahnlinie führt zu einer der größten Schießanlagen Berlins. Die Betreiber, die Deutsche Versuchs- und Prüfanstalt für Jagd- und Sportwaffen (DEVA), ist eine Art TÜV für alles, was schießt, und tritt auch als Gutachter bei Jagdunfällen auf. Geschäftsführer Ingo Rottenberger nimmt die Bedenken der Anwohner ernst: "Wir stehen Beschwerden nicht teilnahmslos gegenüber", sagt der 47-jährige Maschinenbauingenieur. Mit einem Schallpegelmessgerät führt Rottenberger die Besucher über die 1928 von der DEVA eingerichtete Anlage.Zwischen 1945 und 1990 waren hier die US-Truppen die Herren, den Deutschen war das Schießen verboten. Heute, so der gelernte Büchsenmachermeister, werde anders geschossen: "Kleinere Kaliber bis 10 Millimeter, keine Sprengladungen oder Handgranaten mehr, wie es bis zur endgültigen Rückgabe durch die Amerikaner 1994 üblich war." Laut Rottenberger sind die Nutzer heute zu 70 Prozent Behörden, etwa Bundesbeamte von BND und Polizei sowie Wachleute von Botschaften, die am Stahnsdorfer Damm ihre Schießkünste trainieren. Die restlichen Benutzer seien Sportschützen.

Während draußen auch Bogenschützen fast lautlos auf Scheiben zielen, feuern andere mit Kleinkaliberwaffen hinter verschlossenen Türen. Drinnen sind Ohrstöpsel Pflicht. Dort zeigt das Messgerät 97 Dezibel (dB), während vor der Tür der Wert bereits auf 66 dB (A) sinkt. An Messpunkten in der Umgebung wird nach DEVA-Auskunft eine Schalldruckbelastung von 55 Db (A) gemessen.

Anwohner Michael Sucker wundert sich, dass von den 200 Eingeladenen nur vier zugesagt hatten. Gekommen ist schließlich außer ihm niemand: "Ich wollte verstehen, was hier abläuft. Ich finde es unangemessen, am Sonntagvormittag zu ballern", sagt der 65-Jährige. Für den CDU-Wahlkreisabgeordneten Karl-Georg Wellmann (MdB) ist es wichtig, dass die Bürger einen Ansprechpartner bei Fragen haben. "Wir haben die Zusage des DEVA-Leiters bekommen, dass sich jeder Bürger mit Beschwerden an ihn wenden kann. Der Betreiber tut viel für den Lärmschutz", sagte Wellmann.

Martinus Schmidt / mst
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 103× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 544× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 504× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 458× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 481× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.