Spezialisten im Zuckerinstitut: Herzzentrum übernimmt Bau in der Amrumer Straße

Das ehemalige Zuckerinstitut mit dem Zuckermuseum in der Amrumer Straße 32 wurde an das Deutsche Herzzentrum verkauft. | Foto: Dirk Jericho
2Bilder
  • Das ehemalige Zuckerinstitut mit dem Zuckermuseum in der Amrumer Straße 32 wurde an das Deutsche Herzzentrum verkauft.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Wedding. In das einstige Institut für Zuckerindustrie in der Amrumer Straße 32, in dem von 1904 bis 2012 das weltweit einzige Zuckermuseum untergebracht war, ziehen die Herzspezialisten vom Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB).

Die süßen Sachen sind seit über drei Jahren raus, die Exponate rund um das Thema Zucker stehen seit Ende vergangenen Jahres in der neuen Dauerausstellung „Alles Zucker!“ im Deutschen Technikmuseum.

TU verkauft für 3 Mio. Euro

Die zuckersüßen Geschichten aus Wedding sind längst Geschichte. Und auch die Lebensmitteltechniker der Technischen Universität (TU), die hier bis vor Kurzem ausgebildet wurden, nutzen das historische Gebäude in der Amrumer Straße 32 nicht mehr. Die TU als Eigentümerin hat das imposante Haus mit dem markanten Turm zum 1. Januar an das Deutsche Herzzentrum für über drei Millionen Euro verkauft, wie TU-Sprecherin Stefanie Terp bestätigt. Das DHZB – eine Stiftung des bürgerlichen Rechts – hat seinen Sitz gegenüber auf dem Charité-Campus Virchow-Klinikum. Die Spezialisten brauchen dringend mehr Platz, der auf dem Charité-Gelände nicht vorhanden ist. „Wir nutzen seit längerer Zeit als Mieter Teile des Gebäudes in der Amrumer Straße 32 für Forschungsbüros, die DHZB-Informationstechnik, das Finanz- und Rechnungswesen oder den medizinischen Schreibdienst“, sagt DHZB-Sprecher Christian Maier. Mit dem Kauf der Immobilie kann nun das gesamte Gebäude saniert werden. Details und einen Zeitplan gibt es noch nicht, da die Planungen noch laufen. Die Herzspezialisten wollen im früheren Zuckerinstitut weitere Forschungslabore einrichten.

In Wedding wurde Zuckergeschichte geschrieben. 1747 entdeckte der Apotheker Andreas Sigismund Marggraf den Zucker in der Runkelrübe. Schon 1904 wurde das weltweit einzigartige Zuckermuseum im Institut für Zuckerindustrie in der Amrumer Straße eröffnet. In dem Haus erforschten Wissenschaftler in den Laboratorien Analyse- und Produktionsverfahren. Das einst von der deutschen Zuckerindustrie gegründete Zuckermuseum kam nach dem Zweiten Weltkrieg in Landesbesitz und wurde 1978 von der Technischen Universität Berlin übernommen, die das Haus bis vor Kurzem mit zwei Instituten genutzt hatte. Das Zuckermuseum als Teil der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin (SDTB) war Mieter bei der TU. Weil die TU das Haus aufgeben wollte, musste das Zuckermuseum 2012 raus. Die Kosten für eine Übernahme und Sanierung des Weddinger Hauses durch die Museumsstiftung waren mit mindestens fünf Millionen Euro zu hoch.

Mehr Besucher in Kreuzberg

Dazu kam, dass sich zuletzt nur 16 000 Besucher in das Weddinger Zuckermuseum verirrt hatten. Im Kreuzberger Technikmuseum ist die Spezialausstellung besser aufgehoben. In das Museum in der Trebbiner Straße kommen jährlich eine halbe Million Besucher. Die neu konzipierte Ausstellung „Alles Zucker!“ ist wesentlich größer und geht weit über die Darstellung der Geschichte, Herstellung und Verwendung von Rohr- und Rübenzucker hinaus. In der im November 2015 eröffneten Exposition geht es auch um Themen wie Zucker als Ursprung allen Lebens. DJ

Das ehemalige Zuckerinstitut mit dem Zuckermuseum in der Amrumer Straße 32 wurde an das Deutsche Herzzentrum verkauft. | Foto: Dirk Jericho
Historische Tür. Das Zuckermuseum ist nach knapp 100 Jahren Wedding vor drei Jahren ausgezogen. | Foto: Dirk Jericho
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 220× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 406× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 1.374× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 1.200× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.