Kunst in Tüten: Nikolaus-Verkaufsvernissage in den Gerichtshöfen

6. Dezember 2017
18:00 Uhr
Gerichtshöfe, 13347 Berlin
Künstler der Gerichtshöfe bieten am 6. Dezember Kunst in Tüten an, dazu Musik, Glühwein und Knabbereien. | Foto: Kunst in den Gerichtshöfen e.V.
  • Künstler der Gerichtshöfe bieten am 6. Dezember Kunst in Tüten an, dazu Musik, Glühwein und Knabbereien.
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Am 6. Dezember werden die Künstler in den Gerichtshöfen wieder zu Nikoläusen und öffnen ihre Ateliers. In transparenten Tüten gibt es Kunstwerke für maximal 100 Euro.

MoKuzuMimi nennen die Künstler ihre jährliche Nikolaus-Verkaufausstellung. Moku was? Das Kürzel steht für „Moderne Kunst zum Mitnehmen“. Aber was soll das letzte mi? „Das ist und bleibt ein Rätsel“, sagt Gerichtshöfe-Sprecherin Ines Schilgen. Jedes Jahr gibt es dafür eine andere Definition. Die neueste lautet: „Mit Opiumtinktur sieht die Welt viel schöner aus. Mit Kunst allemal und ganz ohne unerwünschte Nebenwirkungen. Über das Suchtpotential streiten sich die Sammler.“ Häh? Künstler halt.

Fest steht, dass zur diesjährigen Nikolaus-Verkaufsausstellung 22 Künstler ihre Unikate in Tüten stopfen und zum Verkauf an die Wand hängen. Ab 18 Uhr können Besucher die Kunsttüten mit Malerei, Zeichnungen, Fotografie, Skulpturen oder Schmuck erwerben. Wenn ein Künstler eine Tüte verkauft, darf er eine Tüte nachhängen, so die Spielregel. Die Preise gehen bis maximal 100 Euro. Für die Besucher gibt es Glühwein und Knabbereien. Gegen 20 Uhr schaut der Nikolaus vorbei. Für vorweihnachtliche Stimmung sorgt ab 21 Uhr Ricarda Baubkus mit Bach-Werken auf einem Campanula-Cello.

Wer das nicht verpassen will, kommt in die Atelieretage, Aufgang 8, im dritten Obergeschoss, Zugang wahlweise über Gerichtstraße 12/13 oder Wiesenstraße 62.

Seit 1983 arbeiten etwa 70 verschiedene Künstler in den denkmalgeschützten Gerichtshöfen. Die sechs Gewerbehöfe zwischen Gericht- und Wiesenstraße (Baujahr 1912) sind eines der größten Kunstquartiere Deutschlands. Seit 2004 sind viele der Künstler im Verein „Kunst in den Gerichtshöfen“ organisiert und öffnen regelmäßig ihre Ateliers, zum Beispiel zur Langen Nacht der Gerichtshöfe. Die kommunale Gesobau als Eigentümer der Anlage möchte die Gerichtshöfe sanieren und zu einem Wohnort für Studenten machen. Die Gewerbemieter in den Fabrikhallen fürchten Verdrängung. Die „Berliner Mischung“ aus Wohnen, Gewerbe und Handwerk sei stark gefährdet, sagen die Künstler. Nach Protesten der Künstler und Gewerbetreibenden hatte die Bezirksverordnetenversammlung Mitte den Erhalt der Gerichtshöfe mit ihrer Mischnutzung gefordert. Die Gesobau stoppte daraufhin ihre Bauplanungen und verschob die ab 2018 geplanten Baumaßnahmen vorerst um zwei Jahre. Aktuell läuft ein Mediationsverfahren, um eine einvernehmliche Lösung im Konsens mit allen Beteiligten zu finden.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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