Jugendliche und Kinder gestalten tristen Wohnhof neu

Neue Spielgeräte im grünen Innenhof und Spaß bei der Eröffnung. Die Maxgärten entstanden aus einem tristen einst Wohnhof. | Foto: Dirk Jericho
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Wedding. Am 6. Juni haben zahlreiche Bewohner der ehemaligen Wittlerhöfe zwischen Reinickendorfer Straße 85 und Maxstraße 4 die Fertigstellung der Maxgärten gefeiert.

Die knallbunten Häuser mit peppigen Schriftzügen sind das Markenzeichen des Wohnungsunternehmens Harry Gerlach. Die Firma hat rund 70 Objekte in ganz Berlin, die ins Auge stechen. Am bunten Harry-Gerlach-Haus in der Seestraße prangt zum Beispiel der Spruch "Ick steh uff Wedding. Dit is meen Ding." Frisch saniert und farblich auffallend sind auch die einst heruntergekommenen Häuser in der Reinickendorfer Straße 83-87. Gerlach hat die lange zwangsverwalteten Häuser, in denen über 80 Prozent Migrantenfamilien wohnen, 2010 gekauft und saniert. Mit Fördergeldern vom Quartiersmanagement Pankstraße (QM) und dem Projekt "Blickpunkt Jugend" haben die Kinder und Jugendlichen jetzt ihren Wohnhof gestaltet. 50 000 Euro hat das QM springen lassen, die Harry Gerlach GmbH hat 30 000 dazugegeben. In drei Workshops haben sich Kinder und Jugendliche Ende vergangenen Jahres gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten vom Planungsbüro Gruppe F Gedanken gemacht, wie man den tristen Wohnhof mit Spielgeräten schöner macht.

Bisher gab es hier nur eine vergammelte Wiese und kaum Spielmöglichkeiten. Der Hof war "Treffpunkt von Trinkern und Junkies", wie es auf der Gerlach-Website heißt. An einem Modell konnten die Kids maßstabgerecht Schaukeln, Kletteranlagen oder Trampolins platzieren. Welche Geräte gekauft werden sollten, wurde mit Punkten abgestimmt, die unter Piktogramme geklebt wurden. Die Bildchen waren "Zugeständnis an den immens hohen Migrantenanteil in den Wohnblocks", heißt es. "Mit solchen gemeinsamen Aktionen wollen wir ein stabiles Umfeld schaffen", sagt Michael Wiese von der Firma Harry Gerlach. "Wir hatten hier viele Rassenkonflikte", so Wiese. Arabisch- und türkischstämmige Bewohner würden öfter mit den Sinti und Roma aneinandergeraten. "Die haben wir mit den Hofprojekt zusammengebracht", sagt Wiese.

Den Namen Maxgärten, wegen der Maxstraße, hat sich die Hausverwaltung ausgedacht. "Das klingt doch viel netter als Wittlerblock", findet Michael Wiese. So hieß das Areal, weil es auf dem Gelände früher die Großbäckerei Wittler gab.

Das Haus an der Maxstraße ist heute das Seniorenheim Golden Herz. Im kommenden Jahr will Architekt Thomas Bauermeister in einem weiteren Beteiligungsverfahren noch den Hof an der Maxstraßenseite umgestalten. Dann können die Senioren mitbestimmen, wie er zukünftig aussehen wird.

Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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