Neues Debüt-Konzert führt Musiker bis an ihre Grenzen

Diana Tishchenko erhielt mit sechs ihren ersten Violinunterricht. Heute ist sie eines der hoffnungsvollsten Talente. | Foto: Dorothee Falke
  • Diana Tishchenko erhielt mit sechs ihren ersten Violinunterricht. Heute ist sie eines der hoffnungsvollsten Talente.
  • Foto: Dorothee Falke
  • hochgeladen von Hendrik Stein

Tiergarten. Ein Dirigent, vier Hornisten und eine Soloviolinistin geben, unterstützt vom Deutschen Symphonie-Orchester Berlin (DSO), am 26. November ihr Debüt in Berlin. Die sechs jungen Musiker werden dabei kein leichtes Spiel haben. Denn die Komponisten des Abends verlangen ihren Interpreten viel ab.

Dimitrij Schostakowitschs Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 entstand 1947 und 1948, also in einer Zeit größter Repressionen. Stalin und seine Funktionäre forderten Musik für die Masse; Schostakowitsch stand unter Verdacht, zu "volksfremd" zu sein. Die Angst, bei den Mächtigen in Ungnade zu fallen, prägte diese Schaffensperiode. Schostakowitsch schrieb eingängige patriotische Filmmusiken und für die Schublade eben jenes Konzert für Violine und Orchester, das seine Zerrissenheit musikalisch illustriert. Turbulente Passagen und lange Kadenzen lassen den Solokünstler kaum zur Ruhe kommen. Am 26. November stellt sich die Violinistin Diana Tishchenko dieser Herausforderung.

Auch Robert Schumann lässt seinen Solisten im Konzertstück für vier Hörner und großes Orchester kaum eine Atempause. Das sogenannte Ventilhorn - im Gegensatz zum klappenlosen Naturhorn - begann in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts seinen Siegeszug. Schumann scheint beeindruckt von den musikalischen Qualitäten des Instruments gewesen zu sein und ließ seiner Klangfantasie ohne Rücksicht auf die Hornisten freien Lauf. Manches Ensemble verstärkte sich daher mit einem fünften Solisten, um die technischen Schwierigkeiten des Stücks meistern zu können. Die Hornisten Juliane Grepling, Peter Müseler, Bertrand Chatenet und Maciej Baranowski werden in der Philharmonie beweisen, dass es auch zu viert möglich ist.

Einen wahren Höllensturm stellt der Abschluss des Konzertes "Debüt im Deutschlandradio Kultur" dar. Unter der Leitung des jungen Dirigenten Joshua Wellerstein konzertiert das DSO mit Peter Tschaikowskys Orchesterfantasie "Francesca da Rimini". Inspiriert von Dantes "Göttlicher Komödie", führt Tschaikowsky die Zuhörer durch das Inferno bis zur ewigen Verdammnis - ein musikalischer Höllenritt gepaart mit süßer unglücklicher Liebe.

Das Konzert beginnt in der Philharmonie, Herbert-von-Karajan-Straße 1, um 20 Uhr. Karten zwischen zwölf und 32 Euro gibt es beim Besucherservice der ROC GmbH, Charlottenstraße 56, 10117 Berlin, 20 29 87 10 oder per E-Mail an tickets@roc-berlin.de sowie an der Abendkasse.
Hendrik Stein / st
Autor:

Hendrik Stein aus Weißensee

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

9 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 475× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 441× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 392× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 423× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.740× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.