Trotz Verkaufsabsichten bekennt sich Michael Verhoeven zum Weiterbetrieb des Toni

Kinoeigentümer Michael Verhoeven (links) will das Toni erhalten. Geleitete wird es von Manuela Miethe, unterstützt von Rainer Hässelbarth und dem Freundeskreis Kino Toni. | Foto: Bernd Wähner
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Weißensee. Das Kino Toni soll langfristig als KiezKino in Weißensee erhalten bleiben. Das versprach Regisseur Michael Verhoeven während einer Festveranstaltung des Vereins der Freunde des Kinos Toni vor wenigen Tagen im großen Saal des Filmtheaters am Antonplatz. Ihm gehört das Kino seit vielen Jahren.

Der Verein feiert dieser Tage seinen zehnten Geburtstag. Auslöser für seine Gründung war ein Beitrag in der Berliner Woche. In dem berichteten wir darüber, dass das Bezirksamt Kinobetreiber Verhoeven das Anbringen einer LED-Werbetafel am Kino versagte. Mit dieser hätte das Toni noch wirkungsvoller auf sein Programm aufmerksam machen können. Weil Kiezkinos seinerzeit nicht gut dastanden, entschlossen sich Weißenseer Filmfreunde, einen Unterstützerverein zu gründen. „Seitdem machen wir uns für den Erhalt des Kinos stark“, betont der Vorsitzende des Vereins Rainer Hässelbarth.

Regisseur Michael Verhoeven hatte das 1919 eröffnete Filmtheater Anfang der 90er-Jahre übernommen. Er ließ es sanieren. Danach verfügte das Toni über rund 380 Zuschauerplätze in zwei Sälen. Heute ist es eines der wenigen Kiezkinos, das sich gegenüber der Konkurrenz der großen Ketten behaupten konnte.

Das liegt vor allem an Manuela Miethe. Die Kulturwissenschaftlerin leitet das Kino über 30 Jahre lang. Sie organisiert ein Programm nicht nur mit Kinofilmen, sondern auch mit Festivals, Konzerten, Lesungen und politischen Diskussionen. Wie abwechslungsreich das Programm ist, wurde auch auf der Festveranstaltung der Freunde des Kinos Toni deutlich. Auf dieser stellte sich das „Filmteam Mittenmang“ vor, bestehend aus Berliner Senioren, die sich vor fünf Jahren nach einem Aufruf der Medienanstalt Berlin-Brandenburg zusammenfanden. Seitdem produzieren sie Magazine für Alex-TV. Das Filmteam begleitete das diesjährige West-östliche Filmfestival im Kino Toni mit Kamera und Mikrofon. Es entstanden drei Beiträge, die nun im Kino Premiere hatten.

Ein wichtiges Thema an diesem Abend war aber auch die Zukunft des Kinos Toni. Vor einem Jahr sickerte durch, dass sich Verhoeven vom Toni trennen will. Er werde 80 Jahre alt, und auch seine Programmgestalterin Manuela Mieth gehe in den Ruhestand. Deshalb wolle er das Kino abgeben. „Wir haben viele Interessenten für das Kino und führten inzwischen erste Gespräche“, so Verhoeven. „Für mich ist klar, dass der Weiterbetrieb des Kinos auch im Kaufvertrag festgeschrieben werden muss. Das Toni bekommt nur, wer mir das auch zusagt.“

Doch noch sind die Gespräche nicht abgeschlossen. „Ich habe noch keinen Zeitpunkt für den Verkauf festgelegt. Da will ich mir Zeit lassen. Das wird wohl erst 2018“, sagt Verhoeven. Klar sei aber, dass es dann wohl eine gewisse Schließzeit geben werde. Seine bisherigen Gesprächspartner signalisierten, dass sie die Gastronomie im Haus stärken wollen. Dazu wären Umbauten nötig. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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