Warum nur für Autos? Die Weißenseer Spitze feierte einen Tag lang in Parklücken

Bürgermeister Matthias Köhne (2. von rechts) ließ sich von Ullrich Christ erläutern, wie seine Fahrradabstellanlage funktioniert. | Foto: Bernd Wähner
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Weißensee. Der diesjährige Park(ing) Day wurde auf dem Caligariplatz und auf der Gustav-Adolf-Straße gefeiert. Etliche Parkplätze wurden dabei einfach umfunktioniert. Kreative, Anwohner und Geschäftsinhaber luden zu Musik, Spielen oder Kulinarischem. So gaben Marion Koch und Maria Schella von der Opernakademie zum Beispiel ein Konzert für Passanten.

Vor Osse’s Bar wurde eine Spielstraße aufgebaut. Ullrich Christ präsentierte in Höhe Lehderstraße seine spezielle Idee für die Umnutzung eines Parkplatzes. Er baute mit seinen Helfern innerhalb von vier Stunden eine Fahrradabstellanlage auf. Mit Europaletten, nicht mehr benötigten Türblättern und Dachpappe entstand eine Unterstellmöglichkeit für bis zu 16 Räder.

Berlins Hollywood

Bürgermeister Matthias Köhne (SPD) zeigte sich von dem "Parkplatz-Missbrauch" recht angetan. Er besuchte mit Vertretern des Senats und der Berliner IHK den Park(ing) Day - den Abschluss des Weißenseer Mittendrin-Projekts „Berlins Hollywood: Zurück in die Zukunft“.

Heather Ann McKee und Bas Kools von der Agentur Local Smarts bewarben sich im vergangenen Jahr in Abstimmung mit der Interessengemeinschaft Weißenseer Spitze beim Wettbewerb „Mittendrin Berlin!“ um eine Projektförderung. Organisiert wird dieser von der IHK Berlin und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft. Bewerben können sich alle, die eine Idee zur Verbesserung der Attraktivität einer Einkaufsstraße haben.

Die Idee von Local Smarts für die Gustav-Adolf-Straße und den Kiez Weißenseer Spitze überzeugte die Jury. Ein Bestandteil des Projektes war der Bau eines Parklets, eines kleinen „Wohnzimmers“, das in eine Parklücke passt. Zum Abschlussfest stand das Parklet vor dem Kino Delphi in der Gustav-Adolf-Straße 2. „Das sitzt sich ja wirklich gut hier“, bemerkte Bürgermeister Köhne, als er auf dem Parklet testete.

Geniales Parklet

„Es wird auch sehr gut von den Anwohnern angenommen“, berichtet Heather Ann McKee. „Die Idee hat sich inzwischen berlinweit herumgesprochen. Wir erhielten bereits Anfragen aus anderen Bezirken.“ Das Weißenseer Parklet hat ab sofort seinen festen Standplatz vor dem Galerie-Café Emma T in der Lehderstraße 60. Dort kann es aber jeder aus dem Kiez ausleihen, der es für eine Aktion benötigt.

Zum Projekt „Berlins Hollywood: Zurück in die Zukunft“ gehört außerdem ein interaktiver Film über den Kiez Weißenseer Spitze. Dieser wurde zum Park(ing) Day im Kino Delphi präsentiert. Er soll demnächst auf der Seite http://berlinshollywood.localsmarts.org/ zu sehen sein. Zum Park(ing) Day waren auf dem Gehweg und am Fahrbahnrand der Gustav-Adolf-Straße weit mehr Menschen unterwegs als üblich. Das zeigten den Projektinitiatoren, dass mit den richtigen Ideen man solch eine Straße tatsächlich beleben kann. Anreiz für die IG Weißenseer Spitze und den neu gegründeten Kiezbewohnerverein Weißenseer Spitze weiterzumachen. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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