Vor 120 Jahren kamen die Alexianer nach Weißensee

Die Alexianer erhielten vom Münsteraner Bezirksregierungspräsidenten Professor Reinhard Klenke die Gründungsurkunde für die Stiftung. | Foto: Alexianerbrüder
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Weißensee. Das St. Joseph-Krankenhaus in der Gartenstraße 1 hat einen neuen Träger: Die Stiftung der Alexianerbrüder. Bisher wurde das Krankenhaus von der Alexianer GmbH betrieben. Diese war von Alexianerbrüdern gegründet worden.

Um die Krankenhäuser der Alexianer in eine sichere Zukunft führen zu können, haben die Alexianerbrüder entschieden, eine rechtsfähige kirchliche Stiftung des bürgerlichen Rechts zu gründen. Mit der Stiftungsgründung wurde gleichzeitig der Trägerwechsel vollzogen. Die Anteile der Alexianer GmbH werden künftig durch die Stiftung der Alexianerbrüder gehalten und nicht mehr durch die Ordensgemeinschaft. Im Kuratorium sind zwar insgesamt fünf Alexianerbrüder vertreten. Aber weitere Fachkompetenz aus den Bereichen Finanzen und Recht erhält das Stiftungskuratorium durch Dr. Hartmut Becker und Christian Staiber. Vorsitzender des Stiftungskuratoriums ist Bruder Benedikt M. Ende. Mit der neuen Stiftung soll gesichert werden, dass die Alexianerbrüder weiterhin kranken und bedürftigen Menschen zur Seite stehen können.Begonnen hatte deren Engagement für Kranke und Hilfebedürftige vor genau 125 Jahren in Münster-Amelsbüren. Dort eröffneten sie 1888 ihr erstes Krankenhaus. Im Laufe der Jahrzehnte haben die Alexianer daraus eines der größten Unternehmen des Gesundheits- und Sozialwesens in Deutschland entwickelt. Zum Unternehmensverbund der Alexianer GmbH gehören heute bundesweit 170 Einrichtungen und rund 10 750 Mitarbeiter.

Zu diesem Verbund gehört auch das St. Joseph-Krankenhaus in Weißensee. Bereits im Februar 1888 kaufte die Kongregation der Alexianerbrüder für 135 000 Mark einen Bauernhof im damaligen Dorf. Ab November 1888 begannen die Planungen für das neue Krankenhaus. Im Juli 1893 genehmigten die Behörden den Betrieb einer Pflegeanstalt für psychisch Kranke. Mit der NS-Zeit brach für das psychiatrische Krankenhaus eine schwere Zeit an. Es hatte sich immer wieder gegen Hetzkampagnen zu wehren. Später wurde ein Teil des Krankenhauses beschlagnahmt und in ein Nothospital umgewandelt. Zunehmend ließ das Regime Lungenkranke einweisen.

Nach dem Krieg musste auf Beschluss der Alliierten diese Lungenabteilung wieder aufgelöst werden. 18 Alexianerbrüder nahmen ihre Arbeit mit psychisch kranken Menschen wieder auf. Aber ab 1953 wurde es immer schwieriger, Unterstützung aus dem Mutterhaus im Westen Deutschlands zu bekommen. Der damalige Bischof von Berlin setzte sich aber vehement für den Erhalt dieser einzigen katholischen Psychiatrie in der DDR ein. 1968 übernahm schließlich die Diözese Berlin das Krankenhaus. Erst 1990 konnten die Alexianer wieder die Verantwortung für das St. Joseph-Krankenhaus übernehmen. Danach begannen viele Umgestaltungsarbeiten. Es wurden neue Pavillonbauten errichtet, die heute das Ensemble prägen. Die Versorgungsregion des Krankenhauses umfasst den Bezirk Pankow. Zu den Bereichen gehören unter anderem Neurologie, Psychiatrie und akute Suchttherapie.

Weitere Informationen im Internet auf www.alexius.de.
Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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