Verein FUSS fordert mehr Sicherheit für Fußgänger und Radler auf der Roelckestraße

Sie halfen Menschen im Rollstuhl über die Straße: Verkehrshelfer des Vereins FUSS sorgten an der Roelckestraße eine Stunde lang für Sicherheit. | Foto: Bernd Wähner
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Weißensee. Wer die Roelckestraße in Höhe Lehderstraße als Fußgänger oder Radfahrer überqueren möchte, sollte Geduld haben – oder aber er begibt sich in Gefahr.

Die Roelckestraße ist eine der meistbefahrenen Straßen im Ortsteil. Tagsüber fließt dort fast ununterbrochen der Autostrom. Aber in dem etwa 250 Meter langen Stück zwischen Ostsee- und Langhansstraße gibt es nicht einen sicheren Übergang für Fußgänger, keine Ampel, noch nicht einmal Gehwegvorstreckungen. Hinzu kommt, dass ausgerechnet an Kreuzungsbereichen auch immer wieder Lkw parken. „Diese Fahrzeuge schränken die Sicht der Fußgänger und Radfahrer zusätzlich ein“, sagt Rolf Schroeder. Er wohnt in der Lehderstraße nahe der Kreuzung. „Zu Stoßzeiten am Morgen und Nachmittag ist hier die Hölle los. Da traut man sich auch gar nicht mehr über die Roelckestraße.“

Der letzte Unfall an diesem Knotenpunkt liegt vier Wochen zurück. „Ein von einem Autofahrer erfasster Radfahrer lag minutenlang bewusstlos auf der Straße“, so Schroeder. Fünf bis sechs Unfälle sind es laut Polizeistatistik jedes Jahr, die sich an der Ecke Roelcke- und Lehderstraße ereignen. „Diese Kreuzung ist ein Idealbeispiel für Orte in Berlin, an denen man selbst als Erwachsener und nicht mobilitätseingeschränkter Fußgänger kaltfeuchte Hände bekommt“, sagt Matthias Dittmer vom Verein FUSS. Er ist auch Mitglied in der Landesarbeitsgemeinschaft Mobilität der Grünen.

Gemeinsam mit Anwohnern sorgte der Verein FUSS deshalb vor wenigen Tagen unter dem Motto „Nachhilfe für den Senat“ eine Stunde lang für Verkehrssicherheit an dieser Kreuzung. Verkehrshelfer zogen sich grellgrüne Warnwesten an und stoppten für Fußgänger und Radfahrer den Verkehr.

„An dieser Stelle könnte man eigentlich mit relativ einfachen Mitteln dafür sorgen, dass Fußgänger sicherer über die Straße kommen: nämlich mit Gehwegvorstreckungen“, meint Anwohner Rolf Schroeder. Matthias Dittmer: „Die Fußgänger hätten dann, auch wenn Lkw am Straßenrand parken, den Autoverkehr besser im Blick. Außerdem verkürzt sich für sie der Weg über die Straße. Und schließlich sorgen Gehwegvorstreckungen auch dafür, dass Autofahrer langsamer fahren.“

Auch Tempo 30 für diesen Abschnitt der Roelckestraße sollte angeordnet werden, meint der Verkehrsexperte. Noch besser wäre für diese Kreuzung natürlich ein Zebrastreifen. Diese Vorschläge sollen an den neuen Senat herangetragen werden, denn dessen Verkehrslenkung ist für die Roelckestraße zuständig.

Die Weißenseer Kreuzung ist nur ein, wenn auch sehr extremes Beispiel für viele Fußgängergefahrenpunkte in der Stadt. „Im Land Berlin gibt es seit fünf Jahren eine Fußverkehrsstrategie. Die liest sich zwar gut, ist aber nur Papier. Umgesetzt wurde bisher kaum etwas“, sagt Dittmer. „Wir appellieren deshalb an den künftigen Senat, die Strategie endlich umzusetzen.“ BW

Sie halfen Menschen im Rollstuhl über die Straße: Verkehrshelfer des Vereins FUSS sorgten an der Roelckestraße eine Stunde lang für Sicherheit. | Foto: Bernd Wähner
Heiko Bruhns, Cornelia Dietrich, Daniela Billig und Matthias Dittmer machten auf die schwierige Verkehrssituation an der Roelcke- /Ecke Lehderstraße aufmerksam. Karl-Heinz Ludewig im Handbike war froh, dass ihm die Verkehrshelfer das Überqueren der Straße erleichterten. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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