Neubau der Westend-Siedlung stockt: Umgang mit Bestandsmietern und Verkehrsführung unklar

Westend. Der geplante Neubau der Westend-Siedlung stockt. Es fehlt ein schlüssiges Verkehrskonzept und eine detaillierte Aussage der Deutsche Wohnen AG darüber, wie mit den Bestandsmietern umgegangen werden soll. Das wurde kürzlich bei der dritten, sehr gut besuchten Einwohnerversammlung in der Charles-Dickens-Grundschule deutlich.

Die alten Offizierswohnungen der Alliierten zwischen Dickensweg und Scottweg sind alt, die Eigentümerin Deutsche Wohnen AG hält eine Sanierung für unwirtschaftlich, möchte die 200 Wohnungen südlich des Olympiastadions abreißen und durch 580 neue Einheiten ersetzen. Davon sollen gemäß einer Anforderung des Bezirksamtes 25 Prozent als Sozialwohnungen vermietet werden. Die Bestandsmieter sollen umgesiedelt werden, ein Sozialplan soll sie unter anderem vor erhöhter Mietbelastung schützen. Die Planungen des Projektes laufen seit 2013, das Bebauungsplanverfahren ist im Gange.

Betroffene sind skeptisch

Doch die Betroffenen sind immer noch skeptisch. „Warum es keine verbindliche Angabe zur Nettokaltmiete gebe“, wollte eine Bewohnerin bei der Versammlung wissen. Ein Ehepaar bezweifelte die von der Wohnungsbaugesellschaft gepriesene Verbesserung der Wohnqualität: „Keine Waschküche, kein Keller, kein Stellplatz mehr. Was soll denn daran besser sein?“ Einige plädierten sogar dafür, lieber doch zu sanieren und auf den Neubau und damit die Nachverdichtung des Wohnraums zu verzichten.

Die Sorgen der Bewohner bezüglich der neuen Miet- und Umsiedlungskonditionen konnten die Vertreter der Deutsche Wohnen AG nicht zerstreuen. Ein Grund, warum das Verfahren „hänge“, wie Stadtentwicklungschef Oliver Schruoffeneger (Bündnis 90/Grüne) zusammenfasste: „Die BVV erwartet vor der Beschlussfassung eines Bebauungsplans eine umfangreiche Berichterstattung darüber, wie mit den Bestandsmietern umgegangen wird. Und da ist eben noch nicht umfangreich zu berichten.“

Noch viele Gespräche nötig

Die Bauexperten der Fraktionen bezogen noch Stellung und am Ende waren sich alle in einem Punkt einig: Der Baubeginn muss forciert werden. Nicht ganz einfach, wie Susanne Klose, Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses, deutlich machte: „Es werden noch viele Gespräche notwendig sein. Wir brauchen auf jeden Fall ein ganzheitliches Verkehrskonzept für den ruhenden und fließenden Verkehr. Es hilft wenig, wenn die Bestandsmieter die einzigen sind, die einen Stellplatz haben. Alle anderen im Kreis fahren lassen, geht nicht.“ maz

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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