Schlechte Aussichten für das ICC

Das ICC ist voll intakt, gähnend leer und anscheinend überflüssig geworden. | Foto: Wecker
  • Das ICC ist voll intakt, gähnend leer und anscheinend überflüssig geworden.
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Westend. Während die IFA auf dem Messegelände aus den Nähten platzt, herrscht im gegenüberliegenden ICC Ruhe. Das große Haus wirkt wie ausgestorben, obwohl es der Messe gehört.

Im nächsten Jahr, am Ende der ITB 2014, wird das ICC stillgelegt. Danach wird dem ICC die Betriebserlaubnis entzogen. Ob sie je wieder erteilt werden wird, steht in den Sternen. Offiziell wird das ICC stillgelegt, um es zu sanieren. Das sollte bei laufendem Betrieb erfolgen, aber da gegenüber mit dem City Cube ein neues Kongresszentrum vor der Eröffnung steht, ist dies nicht mehr nötig. Der Haushaltsplan sieht die für eine Sanierung erforderlichen Mittel nicht vor. Vor einem Jahr hatte der Senat beschlossen, dafür bis zu 200 Millionen Euro bereitzustellen. Da das nicht reicht, wurde auf einen Investor spekuliert, der die restlichen 130 Millionen Euro beisteuert. Dessen Begeisterung für das ICC müsste grenzenlos sein, denn der Haushaltsplanentwurf des Eigentümers veranschlagt für 2014 und 2015 jeweils 250 000 Euro. Berlin investiert also statt 200 Millionen Euro nur eine halbe Million Euro. Das könnte heißen: Entweder will der Senat dem Privatinvestor das ICC ganz überlassen oder es der Zerstörung durch Wind und Wetter preisgeben. Der Vorsitzende des Hauptausschusses im Abgeordnetenhaus Frederic Verrycken (SPD) bestätigt: "Der erforderliche Investitionsbedarf ist nicht einmal ansatzweise im Haushaltsplan abgebildet". Der laufende Betrieb des ICC kostet 9,4 Millionen Euro. Damit die Messe diese und andere Verluste aus der Bewirtschaftung ihres Geländes ausgleichen kann, erhält sie seit diesem Jahr 11,9 Millionen Euro. 2012 waren es 18 Millionen. Wenn das ICC stillgelegt ist, kostet es höchstens vier Millionen Euro. Die Zuwendung soll dennoch in voller Höhe gezahlt werden. Die werde gebraucht, wurde den Abgeordneten erklärt, um die Kredite für den City Cube zu bedienen.

Für die wirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen im Abgeordnetenhaus, Nicole Ludwig, ist dies "die Verpfändung der Grundlagenvereinbarung über das ICC im Vorgriff auf den City Cube". Der City Cube sollte aber nie das ICC ersetzen, sondern Erweiterungsmöglichkeiten für die Messe schaffen. Andererseits verkündet die Messeleitung, dass sie 2014 allein mit dem City Cube ohne das ICC alle Kongresse veranstalten kann. Das heißt: Das ICC wird überflüssig.

Frank Wecker / FW
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Lokalredaktion aus Mitte

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