Bildungsurlaub in den USA: Oberschüler forschten an der Universität in Colorado

Tim Boysen demonstriert: Mit einem Fingerdruck auf das Display kann man den Blutdruck, Puls und den Sauerstoffgehalt messen. | Foto: Klaus Teßmann
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Wilhelmsruh. Ende Juli sind zwei Berliner Jungendliche in die USA geflogen. 14 Tage lang haben sie mit einem Stipendium der Bayer-Stiftung in einem Wissenschafts-Camp an der Universität in Colorado geforscht.

Anfang August kamen Tim Boysen aus Wilhelmsruh und David Gashaw aus Reinickendorf wieder voller Erlebnisse nach Hause zurück. Tim Boysen wohnt zwar in Wilhelmsruh, aber er ist Schüler an der Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule in Prenzlauer Berg. Am 4. September beginnt für ihn der Unterricht in der 11. Klasse. Lieblingsfächer für den 16-jährigen sind Physik, Sport und Englisch. Als Berufswunsch gibt er Computersicherheit an. Doch da ist er sich nach dem Bildungsurlaub in Colorado nicht mehr so sicher. Bei der Computertechnik möchte er schon bleiben, aber er sieht seine Zukunft in der Verbindung zwischen Medizin und Computertechnik.

„Ich möchte einmal erforschen, wie die Gedanken im Gehirn entstehen und wie die Muskeln gesteuert werden“, sagt der Oberschüler. An der University of Colorado haben sich die jungen Forscher mit den Organen beschäftigt. „Wir haben Organe von Tieren untersucht“, berichtet Tim Boysen. Dabei haben die Schüler gelernt, wie die Muskeln im Körper funktionieren. „Wir haben auch an einem Modell gearbeitet und dabei die Funktion der Muskeln demonstriert“, erläutert Tim Boysen.

Exkursion in die Berge

„Wir haben bei einer Präsentation gezeigt, wie die Muskelgruppen im Oberschenkel eines Menschen arbeiten.“ Der Oberschüler ist ganz begeistert von seinem Studienaufenthalt. Er war nicht das erste Mal in den USA. Er hat schon an einem Schüleraustausch teilgenommen und ein Jahr an einer Schule in den USA gelernt. „Am Camp haben 28 Schüler aus verschiedenen Länder teilgenommen, die sich alle für die Naturwissenschaften begeistern“, berichtet Tim Boysen.

Die Schüler haben auch Exkursionen in die Bergwelt unternommen und dabei einen Kurs in Erster Hilfe absolviert. „Unsere Kenntnisse mussten wir auch gleich bei einem simulierten Unfall anwenden“, erklärte Tim Boysen. Bei diese Exkursionen ging es auch um wissenschaftliche Forschungen. Beispielsweise haben die jungen Naturwissenschaftler den Sauerstoffgehalt im Blut in unterschiedlichen Höhenlagen gemessen und dokumentiert. Solche Untersuchungen sind heute schon mit einem speziellen Handy möglich. „Es gibt auf dem Display Sensoren, die den Sauerstoffgehalt, Puls und Blutdruck messen“, sagte Tim Boysen.

Neuer Berufsweg

Für ihn hat sich ein ganz neuer Berufsweg eröffnet. „Ich möchte erforschen, wie man mit der Computertechnik Menschen helfen kann. Man kann mit Impulsen Muskelgruppen aktivieren, oder der Computer kann Prothesen steuern, die dann wie normale Arme, Beine oder Hände funktionieren.“

Die Reise der beiden Berliner Jugendlichen wurde durch ein Stipendium der Bayer-Stiftung möglich. Sie gehörten zu den „Bayer Science Teens 2017“ in die USA. 28 Jugendliche forschten gemeinsam zum Thema „Life Science und medizinische Gesundheitsfragen“. Dabei stand auch der internationale Austausch der Nachwuchsforscher im Mittelpunkt: Neben je fünf Jugendlichen aus Indien, afrikanischen Ländern und den USA nahmen elf deutsche Schüler im Alter von 14 bis 16 Jahren am Wissenschafts-Camp teil. Für dieses Programm hatte sich Tim Boysen beworben. Aus 40 Bewerbern wurde er ausgewählt. Es war bereits das zehnte „Bayer Science Camp“. Ziel des Stiftungsprojekts ist es, naturwissenschaftliche Talente früh zu finden und sie zu fördern. Seit 2008 profitierten 118 Schüler von den Forschungsstipendien der Bayer-Stiftung. KT

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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