Wipptier und Wackelbrücke: Spielplatz am Spandauer Burgwall saniert und neu gestaltet

... schon fast oben. Gleich geht's ab auf die Rutsche. | Foto: Berit Müller
7Bilder
  • ... schon fast oben. Gleich geht's ab auf die Rutsche.
  • Foto: Berit Müller
  • hochgeladen von Berit Müller

Spandau. Wo die Zitadellenstadt ihren Ursprung hat, am Spandauer Burgwall, steht jetzt wieder eine Festung. Die ist allerdings aus Holz und wird nur von Kindern gestürmt. Denn sie gehört zu einem runderneuerten Spielplatz.

Zuerst geht’s rein in die Kletterburg, dann rauf auf die Rutsche und rasant hinunter. Das Ganze in flottem Tempo und gleich drei-, viermal hintereinander. „Hui“ und „Komm, mach das auch mal“, tönt es dabei über den Spielplatz. Dann entdecken die Kleinen, dass es noch viel mehr Spannendes gibt. Wackelbrücke und Wipptier, Nestschaukel, Kletterstämme und Hängeseile werden denn auch ausgiebig getestet – und für gut befunden. Der Dauerniesel stört die Kinder dabei überhaupt nicht.

Nach drei Monaten Bauzeit hat Stadtrat Carsten-Michael Röding (CDU) Anfang Dezember den erneuerten Spielplatz am Spandauer Burgwall wiedereröffnet. Die Anlage war in die Jahre gekommen, eine Sanierung dringend nötig. Etliche Geräte hatte das Bauamt schon lange gesperrt oder abgebaut – zeitgemäß waren die ohnehin nicht mehr.

Im Frühjahr 2014 startete die Gesellschaft für Sport und Jugendarbeit (GSJ) daher eine Umfrage in drei benachbarten Kitas. Die Mädchen und Jungen durften mitbestimmen, wie sie ihren Spielplatz künftig haben wollen. Und vor allem, was drauf gehört. Den Bezug zum historischen Standort setzte die bauausführende Firma Weiß-Grün auf Wunsch des Bezirksamts um. „Wir befinden uns hier ja an einer ganz besonderen Stelle“, sagt Stadtrat Röding. „Die Slawenburg, die einmal hier stand, gilt als Spandaus Ursprung.“

In der Tat: Um das Jahr 800 herum befand sich auf zwei Havelinseln am Spandauer Burgwall eine kleine Siedlung, ein Eiland war bereits zur Burg ausgebaut. Erst mehr als 300 Jahre später zogen die Urspandauer ins Gebiet der heutigen Altstadt um – weil sie mehr Platz brauchten, als die Inseln zu bieten hatten. Auch der Handelsweg lag näher am neuen Domizil.

Das Thema des Burgwalls und der Slawensiedlung findet sich nun überall auf dem Spielplatz wieder: Quasi im Wasser steht die Kletterfestung. Um nasse Schuhe und Gefahren zu vermeiden, hat die Baufirma den Graben mit Tiefblau gefärbten Holzhäckseln gefüllt. Am Siedlerhäuschen nebenan vorbei führt die Wackelbrücke in einen Kletterwald mit etlichen Elementen aus Seil, Holz und Metall, die im Design an die historische Siedlung erinnern und an denen sich vor allem herrlich herumturnen lässt. Geschnitzte Krieger, Wippschwein und Wasserpumpe komplettieren das Siedlerdorf.

250.000 Euro hat sich der Bezirk das neue Schmuckstück am Spandauer Burgwall kosten lassen. Der Spielplatz bietet den Kindern aus dem Wohngebiet jetzt außerdem 200 Quadratmeter mehr zum Toben als zuvor. bm

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 102× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 121× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.460× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.