Stadtrat sucht neuen Träger für "Gemischtes": SPD ist skeptisch

Keine Kultur: Im Gemischten findet derzeit nur noch Stadtteilarbeit statt. | Foto: Ulrike Kiefert
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Spandau. Das Bezirksamt sucht für das „Gemischte“ einen neuen Träger und hofft so, das bereits geschlossene Kulturzentrum noch retten zu können. Die SPD-Fraktion aber zweifelt.

Wie geht es weiter mit dem „Gemischten“? Oder besser gefragt, ist das Kulturzentrum überhaupt noch zu retten? Die Antwort auf diese Fragen beschäftigte die Bezirksverordneten auf ihrer jüngsten Sitzung. Dort hatte die SPD-Fraktion zum Thema nachgefragt.

Wie berichtet hatte das „Gemischte“ an der Sandstraße 41 zum Jahreswechsel wegen massiver Geldprobleme schließen müssen. Bis Ende Juli läuft jedoch noch der Mietvertrag zwischen dem Gemeinwesenverein Heerstraße Nord als Träger und Mieter und dem jetzigen Eigentümer, der Unternehmensgruppe ADO als Vermieter. „Erst zu diesem Zeitpunkt kann gekündigt werden“, informierte Kulturstadtrat Gerhard Hanke (CDU). Bis dahin sollten neue Möglichkeiten gefunden sein, um die kulturelle Arbeit fortzusetzen und einen längeren Leerstand des Objektes zu vermeiden. Für den Stadtrat kommen zwei Lösungen infrage: Ein neuer Träger und, wenn möglich, der Kauf des Kulturzentrums seitens des Bezirksamtes. Mit potenziellen Trägern aus dem Quartier sei er bereits im Gespräch, so Hanke. „Wir hoffen, noch vor den Sommerferien alles unter Dach und Fach zu haben.“

Das aber sieht vor allem die SPD-Fraktion skeptisch. „Bis zu den Sommerferien bleibt nicht mehr viel Zeit“, mahnte Annika Lange, Bezirksverordnete und Vorsitzende des Haushaltsausschusses. Zumal der Stadtrat auf die Nachfrage, mit wem er denn bereits verhandele, nicht konkret wurde. Annika Lange warf dem Stadtrat vor, viel zu lange untätig gewesen zu sein. Denn schon bei den Haushaltsverhandlungen im letzten Sommer sei bekannt gewesen, dass der Verein mit den Fördermitteln vom Bezirksamt nicht auskomme. Der Verein hatte als freier Träger für den Betrieb des Kulturzentrums seinerzeit 140.000 Euro jährlich beantragt. Die Bezirksverordneten genehmigten am Ende aber nur 60.000 Euro und zwar pro Haushaltsjahr 2016 und 2017.

Gerhard Hanke wies die Vorwürfe zurück. So sei es schwierig gewesen, mit dem Vermieter ADO in Kontakt zu kommen, um über einen weiteren Mietvertrag im Fall eines neuen Trägers zu verhandeln. Er sei sich aber sicher: „Der Bezirk wird einen neuen Träger finden und das Projekt ab August fortsetzen.“ Sobald sich die Pläne konkretisieren, soll der zuständige Fachausschuss beteiligt werden. uk

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Ulrike Kiefert aus Mitte

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