Geld abheben mit Hindernissen: Automat hängt zu hoch / Bank will nachrüsten

Ziemlich unbequem: Kleinen Leuten hilft hier nur der Fenstersims. | Foto: Ulrike Kiefert
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Die Berliner Volksbank ist im Sommer aus ihrer Filiale an der Adamstraße ausgezogen. Zurück blieb ein Geldautomat, der für kleine Leute und Rollstuhlfahrer nicht erreichbar ist. Die Bank will aber nachrüsten.

Erst mussten die Wilhelmstädter den Auszug der Bankfiliale aus der Adamstraße 2 verschmerzen. Nun ärgert sich so mancher über den übrig gebliebenen Geldautomaten. „Kleine Personen müssen auf den Fenstersims steigen. Rollstuhlfahrer kommen gar nicht ran, weil der Automat viel zu hoch hängt“, sagt Volkmar Tietz und zückt den Zollstock. Ganze 1,60 Meter sind es bis zum Display und dem Kartenschlitz. „Normalerweise hängen die Automaten in einem Meter Höhe.“ Volkmar Tietz ist nicht der Einzige, dem das negativ aufgefallen ist. Engagiert im Stadtteilladen Adamstraße, ist Tietz im Kiez bekannt. Daher haben ihn viele Beschwerden erreicht.

Gerade kommt Martina Mahrling vorbei. „Ja“, sagt sie, „auch für mich ist der Automat zu hoch.“ Sie muss sich kräftig strecken, um ans Display zu kommen. „Und einen Sichtschutz für die Geheimnummer gibt es auch nicht.“ Die Volksbank ist zwar nicht die Hausbank der Wilhelmstädterin. Aber weil die zu weit entfernt liegt und Martina Mahrling nicht gut zu Fuß ist, nimmt sie die Gebühr fürs „Fremdgehen“ in Kauf.

Der Geldautomat hängt erst seit kurz nach Weihnachten vor der ehemaligen Bankfiliale an der Adamstraße 2. Als die Volksbank im Sommer auszog, blieb drinnen zunächst noch ein SB-Terminal mit Geldautomat, Kontoauszugsdrucker, Überweisungsscanner und Einzahlautomat zurück. Nun aber stehen die Räume komplett leer.

Volksbank: "Zu geringe Kundennutzung führte zu Schließung"

„Wir hoffen, dass der Geldautomat nur eine Übergangslösung ist. Denn so, wie es jetzt ist, kann es doch nicht bleiben“, sagt Volkmar Tietz. Nachgefragt bei der Berliner Volksbank schließt diese einen neuen Standort im Kiez wegen der geringen Kundennutzung jedoch aus und verweist auf den alternativen SB-Standort an der Seegefelder Straße und ihr Finanzcenter in der Altstadt. Als regionale Genossenschaftsbank müsse die Volksbank das Standortnetz bedarfsgerecht auf die veränderten Anforderungen der Kunden ausrichten, zu denen auch der Wunsch nach einem verstärkten Online- und Telefon-Banking zähle, begründet Banksprecherin Anja Smolarek die Filialschließung.

Um wenigstens die Bargeldversorgung am Standort schnellstmöglich wieder zu gewährleisten, sei mit dem Geldautomaten ein Provisorium in Betrieb gegangen. „Um die Arbeiten zum Abschluss zu bringen, ist die Sonderanfertigung eines Montagerahmens notwendig“, so die Sprecherin. Sobald dieser geliefert sei, werde der finale Zustand hergestellt. Ob sich damit auch die Höhe angleicht, bleibt abzuwarten.

Neben Volkmar Tietz bedauert auch Boris Virchow vom Tattoo-Studio schräg rüber den Wegzug der Bank aus dem Kiez. „Wir haben uns dort immer Wechselgeld besorgt“, erzählt er. Jetzt müsse sein Chef wegen der Kleingeldrollen bis in die Altstadt fahren.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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