Am 27. Mai fällt der Vorhang: Ku’damm-Bühnen ziehen ins Schiller-Theater

Hugo Egon Balder, Jochen Busse, Coline Serreau, René Heinersdorff und Martin Woelffer üben sich schon mal im Umzugskisten tragen. | Foto: Regina Friedrich
3Bilder
  • Hugo Egon Balder, Jochen Busse, Coline Serreau, René Heinersdorff und Martin Woelffer üben sich schon mal im Umzugskisten tragen.
  • Foto: Regina Friedrich
  • hochgeladen von Regina Friedrich

Theater und Komödie am Kurfürstendamm bedanken sich am 26. Mai mit einem Fest bei ihren Zuschauern für die langjährige Treue. Einen Tag später endet dort der Theaterbetrieb mit Katharina Thalbachs Inszenierung „Der Raub der Sabinerinnen“.

Seit 2005 hatte Theaterchef Martin Woelffer um den Erhalt der Kudammbühnen gerungen. Das ist mit einem Kompromiss gelungen. Es wird einen Abriss geben, aber auch einen Neubau, an gleicher Stelle, nur im Kellergeschoss, mit einem oberirdischen Foyer. Dafür hat er freie Hand bei der Gestaltung und einen langfristigen Mietvertrag. 2021 soll die Boulevardbühne wieder am Ku’damm eröffnen. Bis dahin wird am Schiller-Theater in der Bismarckstraße gespielt.

Woelffer ist optimistisch

Martin Woelffer ist optimistisch, dass ihm die Zuschauer auch an die neue Spielstätte folgen werden. „Wir wollen nicht nur unser Stammpublikum halten, sondern auch neues Publikum gewinnen“, sagte er bei der Vorstellung des Spielplanes 2018/2019. Das könnte ihm vielleicht schon mit der Uraufführung von „Willkommen bei den Hartmanns“ am 23. September gelingen. John von Düffel hat den Kinoerfolg von 2016 für das Theater bearbeitet. Vom 2. bis 25. November kommt noch einmal der große Publikumshit „Die Tanzstunde“ mit Oliver Mommsen und Tanja Wedhorn auf den Spielplan. Vom 30. November bis 6. Januar 2019 stehen neben anderen Jochen Busse und Hugo Egon Balder in der Komödie „Komplexe Väter“ von René Heinersdorff auf der Bühne. Drei nicht mehr ganz so junge Männer versuchen auf unterschiedliche Weise nachzuholen, was sie bei ihren Töchtern versäumt haben. Für Hugo Egon Balder fast ein Heimspiel, gehörte er doch von 1973 bis 1979 zum Ensemble des Schiller-Theaters. Zum Jahresende hat sich Gayle Tufts für ihre Weihnachtsrevue „Very Christmas“ vom 9. bis 26. Dezember wieder Gäste eingeladen. Die One-Woman-Show liefert auch zu Silvester am 30. und 31. Dezember ein „Jahresendfirework“.

Pralles Programm geplant

Das neue Jahr 2019 beginnt mit dem „Kabarettistischen Jahresrückblick 2018“ vom 9. bis 13. Januar. Am 20. Januar hat dann „Hase Hase“ Premiere mit Vorstellungen bis 17. Februar. Es ist ein Familienstück im wahrsten Sinne des Wortes. Es geht um Familie Hase, in deren winziger Wohnung viele Hilfsbedürftige Unterschlupf suchen. Die französische Schauspielerin, Autorin und Regisseurin Coline Serreau hat das Stück vor mehr als 30 Jahren geschrieben und nun aktualisiert und wird auch Regie führen. Schon damals spielte Katharina Thalbach mit: „Ich werde wieder ein Hase sein, wenn auch ein alter Hase.“ Weitere Rollen haben Mitglieder der Familie von Benno Besson, dem Vater von Katharina Thalbach, der das Stück 1992 am Schiller-Theater inszenierte: seine Enkelin Anna Thalbach und ihre Tochter Nellie, sein Sohn Pierre Besson und dessen Halbbruder Philippe Besson sowie Nathanaël, der Sohn Coline Serreaus, dazu Ursula Karusseit und Johanna Schall. Im Sommer läuft vom 7. Juni bis 7. Juli die Komödie „Alles was Sie wollen“ mit Herbert Herrmann und Nora von Collande.

Vor dem Abschied wird gefeiert

Wenn auch der Abschied vom Kurfürstendamm nicht leichtfällt – am 26. Mai wird ab 12 Uhr gefeiert, der Eintritt ist frei. Auf dem Programm stehen Auftritte von Künstlern, Gespräche mit Darstellern und Regisseuren, ein Autogramm-Marathon mit Theaterstars, Versteigerungen von Requisiten und Kostümen und vieles mehr. Die Ausstellung „Boulevard Berlin – Ein Jahrhundert Komödie am Kurfürstendamm“ ist von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Abends heißt es: Bühne frei für alle! Da darf getanzt werden bis zum Umfallen.

Das Programm gibt es ab 1. Mai unter www.komoedie-berlin.de.
Autor:

Regina Friedrich aus Wilmersdorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 91× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 105× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.455× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.