Kultursenator Klaus Lederer auf Infotour in Charlottenburg-Wilmersdorf

Angeregter Austausch: Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD), Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) und Kulturstadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD). | Foto: Matthias Vogel
2Bilder
  • Angeregter Austausch: Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD), Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) und Kulturstadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD).
  • Foto: Matthias Vogel
  • hochgeladen von Matthias Vogel

Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) und Stadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD) haben kürzlich einen Streifzug durch die Kulturlandschaft des Bezirks unternommen. Das Ziel: sich kennenlernen, Ideen abgleichen, Kompetenz erhöhen.

Dreimal im Jahr schwärmen Kultursenator Klaus Lederer und sein Team aus. Dann sehen sie sich die kulturellen Einrichtungen eines Bezirks an, hören zu, wo der Schuh drückt, und welche Ansätze es auf bezirklicher Ebene gibt, die kulturelle Bildung voranzutreiben.

Nach Spandau und Friedrichshain-Kreuzberg begab sich Lederer nun also in Charlottenburg-Wilmersdorf auf Infotour. Einen Tag lang tingelte er von einer Einrichtung zur nächsten, ließ sich etwa die Jugendkunstschule auf der Mierendorffinsel zeigen, besichtigte die Freilichtbühne im Volkspark Jungfernheide, stattete dem Museum in der Villa Oppenheim sowie der Musikschule einen Besuch ab und beendete seine Stippvisite in der Kommunalen Galerie, inklusive Plausch mit Vertretern der Einrichtungen.

"Kultur ist für mich ein Grundnahrungsmittel"

Vor diesem persönlichen Austausch und nach der Begrüßung durch Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) sagte Lederer, was ihn umtreibt: "Kultur ist für mich nicht nur Stadtmarketing, sondern wie ein Grundnahrungsmittel. Mein Traum ist es, dass alle von Kindesbeinen an die Chance haben, sich auszuprobieren, Instrumente zu lernen, mal eine Ausstellung zu kuratieren, mal ein Theaterstück oder eine Performance mitmachen zu können. Wer in jungen Jahren solche Erfahrungen macht, hat später auch keine Berührungsängste, sich mit Kunst und Kultur zu beschäftigen." 

Leider sei man weit von diesem Ziel entfernt, auch wenn zumindest im jüngsten Doppelhaushalt des Landes für sein Ressort der größte Etatzuwachs seit Mauerfall habe erwirkt werden können. "Wir putzen aber gerade ganz viel aus, was in den harten Jahren abgebaut worden ist, und schöpfen wahrlich nicht aus dem Vollen", sagte der Senator für Kultur und Europa. Umso wichtiger sei es, dieses Ziel vor Augen zu behalten.

Bezirke unterstützen

Vor dem Treffen hatte Schmitt-Schmelz betont: "Der gemeinsame Besuch der Einrichtungen mit dem Kultursenator ist eine hervorragende Möglichkeit, die kulturellen Aktivitäten und Einrichtungen des Bezirks zu präsentieren. Gerade diese Vielfalt und die besondere Schaffenskraft vieler Künstler ist ein wichtiger Faktor für die Attraktivität unserer Stadt." Und: "Wir werden deshalb auch darüber sprechen müssen, wie wir personell, finanziell und strukturell die Bezirke stärken können." Dass es nicht zuletzt um finanzielle Zuwendungen geht, daran störte sich Lederer nicht. Im Gegenteil: "Die Bezirke verhandeln letztendlich mit der Finanzverwaltung, wenn es um Geld und verbesserte Infrastruktur geht. Aber natürlich sind wir als Kulturverwaltung fachlich verantwortlich und wollen die Bezirke dabei unterstützen, an die Ressourcen zu kommen."

Manch einer habe ihn anlässlich seiner Touren schon gefragt, was er denn mitgebracht habe, erzählte Lederer. "Ich habe dann immer gesagt: Das ist ein Missverständnis. Ich sperre die Ohren auf und nehme etwas mit." Aus Charlottenburg-Wilmersdorf nimmt er mit, dass es sich lohnen würde, die in die Jahre gekommene Freilichtbühne in der Jungfernheide neu aufzubauen. Er sieht sich bestätigt, dass es auch in diesem Bezirk den Bibliotheken noch an Platz und einer vernünftigen digitalen Infrastruktur mangelt. Weiter bekam Lederer die Idee mit auf den Weg, in den Jugendkunstschulen das Freiwillige Soziale Jahr zu etablieren. Und ihm wurde wieder bewusst, dass es in Berlin noch keine Form des Umgangs mit Künstlernachlässen gibt. "Ich komme also mit einer Liste von Problemen, Ideen und Impulsen zurück. Am Ende weiß ich dadurch, wovon ich spreche, wenn ich Politik mache. Das ist eigentlich das Entscheidende."

Beeindruckt war Lederer auch: "Ich finde, dass die Kommunale Galerie und das Museum in der Villa Oppenheim ganz großartige Einrichtungen sind. Da wird auf sehr sehr hohem Niveau Vermittlungsarbeit gemacht, was überhaupt noch nicht überall state of the art ist. Es gibt keinen anderen Bezirk in Berlin, der über eine Kunstsammlung derartiger Qualität und ausführlicher Provenienz verfügt wie die Villa Oppenheim."

Angeregter Austausch: Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD), Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) und Kulturstadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD). | Foto: Matthias Vogel
Viele Vertreter der kulturellen Einrichtungen im Bezirk besuchten die Kommunale Galerie, um mit Kultursenator Klaus Lederer in den Dialog zu treten. | Foto: Matthias Vogel
Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 504× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 809× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben beeinträchtigen? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen!  | Foto: Adobe

Quälen Sie sich nicht länger
Infoabend zum künstlichen Hüftgelenk

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben beeinträchtigen? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüftschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden bei Hüftoperationen führen. Erfahren Sie, wie die schonende...

  • Reinickendorf
  • 24.02.24
  • 1.218× gelesen
  • 1
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben beeinträchtigen? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen!  | Foto: Adobe

Quälen Sie sich nicht länger
Infoabend zum künstlichen Hüftgelenk

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben beeinträchtigen? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüftschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden bei Hüftoperationen führen. Erfahren Sie, wie die schonende...

  • Reinickendorf
  • 24.02.24
  • 1.218× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.