Erstes zypriotisches Restaurant Berlins feiert seinen 25.
Wilmersdorf. Ein Gastronom, der Arzt werden sollte: Andreas Patsalidis eröffnete 1989 sein Restaurant "Ta Panta Ri" in der Düsseldorfer Straße 75 und bewirtete dort schon den Präsidenten Zyperns.
"Du studierst Medizin", hatte die Familie gesagt. Und als es Andreas Patsalidis in den 60er-Jahren von Zypern nach Deutschland verschlug, lief alles zunächst nach Plan. Erst lernte er am Goethe-Institut Deutsch, zog dann nach Münster, um sich dem Arztberuf hinzugeben. Aber die Uni belehrte ihn eines besseren. "Ich kann kein Blut sehen", weiß Patsalidis seitdem. Seine wahre Berufung fand er später in Berlin: Eines Tages erkrankte der befreundete Besitzer eines griechischen Restaurants, bat Patsalidis um Vertretung. Und er tat ihm den Gefallen. "Der Laden schien mir zwei Kilometer lang zu sein", sagt er. Aber nach kurzer Eingewöhnungszeit stand fest: "Es macht mir Spaß."
Bald war ein eigenes Lokal in der Düsseldorfer Straße gefunden und gekauft - zum Ärger der Familie. "Sie hat mit mir jahrelang nicht gesprochen", erzählt der Gastronom, dem man seinen Bruch mit der Medizin verübelte. Erst als der Ministerpräsident von Zypern bei ihm einkehrte, dämmerte den Verwandten auf der Insel, dass der Sohn vielleicht doch keinen so falschen Weg gegangen war. "Da haben sie es akzeptiert."
"Am meisten bestellen die Leute Halumi", erzählt der Wirt. "Viele wissen nicht, dass dieser Schafskäse aus Zypern stammt. Er wird auch nicht frittiert wie in arabischen oder türkischen Gerichten, sondern gegrillt." Auch Sieftalia findet im "Ta Panta Ri" (zu Deutsch: "Alles ist im Fluss") großen Zuspruch: Hackfleischröllchen, in ein Lammnetz gewickelt. Dazu genießt man ein griechisches Bier oder einen passenden Rotwein. Oder aber einen Ouzo aus der hauseigenen Sammlung. "Dreimal wurde schon eingebrochen, um ihn zu klauen", sagt Patsalidis voller Stolz. Er selbst leistet in seinem Restaurant die Bedienung, während Koch Stefanos in der Küche werkelt. Bei dieser Arbeitsteilung soll es noch lange bleiben, auch wenn sich der 63-Jährige dem Rentenalter nähert. "In dem Moment, wenn es mir keinen Spaß mehr machen sollte, bleibt die Tür zu. So einfach ist das."
Thomas Schubert / tsc
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